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Pflege wird teurer

Steigende Zuzahlungen: Pflege im Heim wird immer teurer

  • Veröffentlicht: 19.07.2023
  • 10:35 Uhr
  • Teresa Gunsch

Die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige nimmt kontinuierlich zu, insbesondere wenn es um die Kosten für einen Heimplatz geht. Eine aktuelle Auswertung des Verbands der Ersatzkassen zeigt, dass die Zuzahlungen für Pflegebedürftige und ihre Familien erneut deutlich gestiegen sind.

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Die Kosten für Pflege im Heim steigen weiter

Laut der Auswertung sind die Zuzahlungen für den Aufenthalt im Pflegeheim im bundesweiten Durchschnitt weiter angestiegen. Im Vergleich zu Mitte 2022 müssen Pflegebedürftige im ersten Jahr im Heim durchschnittlich 2.548 Euro pro Monat aus eigener Tasche zahlen - das sind 348 Euro mehr als im Vorjahr. Obwohl Entlastungszuschläge eingeführt wurden, um die finanzielle Belastung zu verringern, wachsen die Gesamtkosten weiter an. Dies liegt unter anderem an höheren Löhnen für dringend benötigte Pflegekräfte sowie gestiegenen Kosten für Unterkunft, Essen und Trinken.

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Zusammensetzung der Zuzahlungen

Die Zuzahlungen setzen sich aus verschiedenen Kostenkomponenten zusammen. Ein Teil der Kosten wird von der Pflegeversicherung übernommen, allerdings trägt diese nur einen Teil der Gesamtkosten im Gegensatz zur Krankenversicherung. Die Pflegebedürftigen müssen zusätzlich Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen tragen. Ohne die Entlastungszuschläge würde die Gesamtzuzahlung durchschnittlich bei 2.610 Euro pro Monat liegen. Dabei ist der Eigenanteil für die reine Pflege allein in den letzten zwölf Monaten um 281 Euro auf durchschnittlich 1.245 Euro pro Monat gestiegen.

Kostenbremse und regionale Unterschiede

Seit 2022 gibt es einen Zuschlag zur Kostenbremse, der mit der Dauer des Aufenthalts steigt. Dieser Zuschlag reduziert den Eigenanteil für die reine Pflege im ersten Jahr um 5 Prozent, im zweiten Jahr um 25 Prozent, im dritten Jahr um 45 Prozent und ab dem vierten Jahr um 70 Prozent. Dennoch stiegen die Zuzahlungen trotz dieser Maßnahme im Durchschnitt auf 1.738 Euro pro Monat an - das sind 165 Euro mehr als Mitte 2022. Die Auswertung basiert auf Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern und bezieht sich auf Bewohner mit den Pflegegraden 2 bis 5. Es gibt jedoch regionale Unterschiede bei den Kosten. Die teuersten Heimplätze im ersten Jahr befinden sich in Baden-Württemberg mit durchschnittlich 2.913 Euro pro Monat, während in Sachsen-Anhalt die Belastung mit durchschnittlich 1.994 Euro am niedrigsten ist. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung betrugen im bundesweiten Durchschnitt 888 Euro pro Monat, verglichen mit 814 Euro Mitte 2022.

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Pflegereform als Lösungsansatz

Um die steigenden Kosten abzumildern, hat der Bundestag eine Pflegereform beschlossen. Ab dem 1. Januar 2024 werden die Entlastungszuschläge nach dem Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erhöht. Dadurch soll der Eigenanteil für die reine Pflege im ersten Jahr um 15 Prozent, im zweiten Jahr um 30 Prozent, im dritten Jahr um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent reduziert werden. Meyers-Middendorf, vom Ersatzkassenverband, ist jedoch der Meinung, dass dieser Trend nur vorübergehend gedämpft wird. "Es braucht zeitnah eine Lösung zur nachhaltigen Entlastung der Pflegebedürftigen, die nicht allein auf dem Rücken der Beitragszahler lastet.", sagte Meyers-Middendorf. Eine Lösung könnte sein, dass die Länder verpflichtet werden, die Investitionskosten in den Heimen zu übernehmen. Dies würde die Pflegebedürftigen sofort entlasten und durchschnittlich 477 Euro pro Monat einsparen.

  • Verwendete Quellen:
    Nachrichtenagentur dpa
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