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Rehabilitierung widerrufen

 Tausende Stalin-Opfer in Russland sind plötzlich wieder Vaterlands-Verräter

  • Veröffentlicht: 19.09.2024
  • 17:17 Uhr
  • dpa
Russlands Machtzentrum, der Kreml in Moskau, kassiert einstige Rehabilitierungen von Stalin-Opfern.
Russlands Machtzentrum, der Kreml in Moskau, kassiert einstige Rehabilitierungen von Stalin-Opfern.© Adobe

Russland wird zunehmend autoritär beherrscht. Auch Sowjetdiktator Stalin kommt wieder in Mode. Nun hat eine Behörde viele später als Stalin-Opfer rehabilitierte Bürger wieder zu Verrätern gestempelt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Tausenden Opfern der Stalin-Diktatur wurde deren Rehabilitierung aberkannt.

  • Angeblich wurden rund 4.000 Männer und Frauen einst unrechtmäßig rehabilitiert.

  • Den betreffenden Personen wird vorgeworfen, während des Zweiten Weltkriegs Vaterlandsverrat begangen zu haben.

Vor dem Hintergrund zunehmender Repressionen gegen die Zivilgesellschaft hat Russland die Rehabilitierung von mehr als 4.000 Opfern der Säuberungen unter Sowjetdiktator Josef Stalin widerrufen.

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Stalin-Opfer - einst rehabilitiert, jetzt als Verräter gebrandmarkt

Seit 2020 habe die Generalstaatsanwaltschaft eine Reihe von Fällen gefunden, in denen in den 1990er und frühen 2000er Jahren Personen rehabilitiert worden seien, die während des Zweiten Weltkriegs Vaterlandsverrat begangen hätten, sagte der offizielle Vertreter der Behörde, Andrej Iwanow.

Nach Angaben Iwanows handelt es sich bei den zuvor Rehabilitierten um Männer und Frauen, die mit den Nazis kooperiert haben. Sie seien teilweise freiwillig der Waffen-SS beigetreten oder den Polizeihilfstruppen oder hätten in den von den Nazis aufgebauten Organen der Selbstverwaltung gearbeitet, sagte der Beamte.

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Angebliche Kollaborateure kamen ins Straflager oder wurden hingerichtet

Josef Stalin war seit Mitte der 1920er Jahre bis zu seinem Tod 1953 in Moskau an der Macht. In die Zeit seiner Herrschaft fallen mehrere Wellen der Repression. Die größte lief von 1936 bis 1938 und wurde als Großer Terror oder verharmlosend auch als Stalinsche Säuberungen bezeichnet. Aber auch während und nach dem Zweiten Weltkrieg, in den die Sowjetunion nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf das Land 1941 eintrat, wurden Personen, die der Kollaboration mit den Nazis verdächtigt wurden, hingerichtet oder ins Straflager gesteckt. Viele dieser Opfer wurden später nach eingehender Untersuchung rehabilitiert.

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