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Prozess um folgenschwere Tweets in den USA

Tesla-Chef Musk verklagt: Anwalt streitet Betrugsabsicht ab

  • Aktualisiert: 19.01.2023
  • 17:32 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Im Jahr 2018 überraschte Elon Musk mit der Ankündigung, Tesla von der Börse nehmen zu wollen. Anleger glaubten den Tweets und verkauften ihre Aktien. Die Angaben in den Tweets waren aber teils falsch, wie später bekannt wird. Aktionäre wittern Betrug und haben Musk verklagt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen Elon Musk läuft ein Anlegerprozess in Kalifornien.

  • Musk wird vorgeworfen, mit falschen Tweets zu Tesla Aktionäre geschädigt zu haben.

  • Die Anwälte des Tesla-Chefs bestreiten die Vorwürfe.

Hat Tesla-Chef Elon Musk seine Aktionäre im Jahr 2018 belogen und betrogen? Darum geht es jetzt in einer Anlegerklage gegen Musk vor einem Gericht in San Francisco. Der Hintergrund des Verfahrens: Musk hatte seinerzeit in mehreren Tweets angekündigt, den E-Autohersteller von der Börse nehmen zu wollen. Die Finanzierung sei gesichert, behauptete der Tech-Milliardär damals. Später stellte sich allerdings heraus, dass es keine festen Zusagen von Investoren gab.

Hat Musk Tesla-Anleger betrogen?

Ein Klägeranwalt griff Musk am Mittwoch (19. Januar) vor Gericht frontal an: "Elon Musk hat gelogen", sagte er. Durch Musks Lügen hätten gewöhnliche Anleger wie seine Mandanten Millionen verloren. Es sei unbestreitbar, dass die Finanzierung in Wirklichkeit nicht gesichert gewesen sei. Allein Musks Tweets hätten die Kursschwankungen ausgelöst, durch die Anleger Geld gekostet hätten.

Der Anwalt von Musk widersprach den Betrugsvorwürfen und sprach lediglich von einer unglücklichen Wortwahl. Musk, inzwischen auch Twitter-Chef, habe definitiv daran gearbeitet, Tesla von der Börse zu nehmen. Es habe auch positive Signale von Investoren gegeben. Musk habe aber beim Twittern "in der Eile die falschen Worte" gewählt. "Es war kein Betrug, nicht einmal annähernd", sagte er. 

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Musk-Anwalt: Nur falsche Wortwahl

Richter Edward Chen stellte in dem Verfahren bereits im vergangenen Jahr fest, dass Musks Angaben in den Tweets nicht der Wahrheit entsprochen hätten. Die Geschworenen werden im Prozess zwar darauf hingewiesen, sollen aber bewerten, ob diese Äußerungen relevant für Anleger waren - und ihnen Schaden zufügten, weil sie sich darauf verließen. Auch müssen sie entscheiden, ob Musk bewusst war, dass er falsche Angaben machte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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