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Russischer Oppositionsführer

Urteil gefallen: Putin-Gegner Nawalny muss 19 Jahre in Haft

  • Veröffentlicht: 04.08.2023
  • 16:16 Uhr
  • Lena Glöckner
Ein russisches Gericht hat Nawalny zu einer Haftstrafe von 19 Jahren in einem Straflager verurteilt.
Ein russisches Gericht hat Nawalny zu einer Haftstrafe von 19 Jahren in einem Straflager verurteilt. © Evgeny Feldman/Meduza/AP/dpa

Das Urteil gegen Kremlgegner Alexej Nawalny ist gefallen. Er muss weitere 19 Jahre in Haft. Die Strafursache: Angeblicher Extremismus im Straflager.

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Ein russisches Gericht hat den inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny am Freitag (4. August) zu einer Haftstrafe von 19 Jahren in einem Straflager verurteilt. Die Strafe gegen den 47-Jährigen erging in einem international als politische Inszenierung kritisierten Prozess wegen angeblichem Extremismus im Straflager. Nawalny gilt als politischer Gefangener.

Im Video: Botschaft aus Straflager - Kreml-Gegner Nawalny "zuversichtlich"

Botschaft aus Straflager: Kreml-Gegner Nawalny "zuversichtlich"

Seine Sprecherin Kira Jarmysch erklärte auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass damit die Gesamtlänge der Haftdauer gemeint sei; also die neun Jahre Straflager, zu denen Nawalny bereits 2020 verurteilt wurde, mit eingerechnet seien.

Nowitschok-Anschlag vor drei Jahren

Menschenrechtler weisen immer wieder auf die angeschlagene Gesundheit Nawalnys hin, der im Sommer 2020 nur knapp einen Nervengiftanschlag überlebte. Nawalny wirft dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB und Präsident Wladimir Putin vor, hinter dem Mordanschlag vor drei Jahren zu stecken. Der Kreml dementiert das. Nach einer Behandlung in Deutschland kehrte Nawalny damals in seine Heimat zurück. Noch am Flughafen wurde er festgenommen.

Seine Unterstützer kritisieren zudem, dass der neue Prozess nicht vor Gericht, sondern direkt in Nawalnys Strafkolonie im 260 Kilometer von Moskau entfernten Melechowo abgehalten wird. Dort wird er ihren Berichten zufolge durch unmenschliche Haftbedingen und Dauerisolation gefoltert.

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Neben Nawalny sind zahlreiche weitere Oppositionelle inhaftiert

Das neue Urteil gegen ihn diene der gesellschaftlichen Einschüchterung, schrieb Nawalny nun. Es solle die kritischen Teile der russischen Bevölkerung davon abhalten, sich öffentlich gegen Putin und Russlands Krieg in der Ukraine zu stellen. Er bat auch um Solidarität mit politischen Gefangenen. Schon in seinem Schlusswort vor zwei Wochen hatte der Oppositionspolitiker dazu aufgerufen, gegen das "gewissenlose Böse, das sich selbst 'Staatsmacht der Russischen Föderation' nennt", zu kämpfen.

Russland führt seit mittlerweile mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. In diesem Zeitraum hat die russische Führung auch im eigenen Land Repressionen gegen Kritiker massiv verstärkt. Neben Nawalny sind in russischen Straflagern noch zahlreiche weitere Oppositionelle inhaftiert, die international als politische Gefangene eingestuft werden. Erst vor wenigen Tagen etwa wurde gegen Wladimir Kara-Mursa das harte Urteil von 25 Jahren Straflagerhaft bestätigt. Es ist die bisher höchste Haftstrafe gegen einen Regierungskritiker in Russland.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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