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Kürzere Arbeitswoche bald möglich?

Vier-Tage-Woche: Linke legt Plan zur Umsetzung vor

  • Veröffentlicht: 25.03.2024
  • 11:42 Uhr
  • Clarissa Yigit
Bereits bei der Mai-Kundgebung im Jahr 2022 war die Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich ein Gesprächsthema.
Bereits bei der Mai-Kundgebung im Jahr 2022 war die Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich ein Gesprächsthema.© Foto: Boris Roessler/dpa

Ein Wahlarbeitsgesetz, eine Anti-Stress-Verordnung und finanzielle Hilfe vom Staat sollen die Grundpfeiler einer Vier-Tage-Woche sein, wie sie sich die Linke vorstellt.

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Nur noch vier Tage in der Woche arbeiten und das Gehalt für fünf Tage kassieren – ist dies realisierbar? Zumindest wird seit Anfang Februar ein solches Konzept zunächst für ein halbes Jahr in einigen deutschen Unternehmen getestet.

Nun legt die Linke einen Plan für die Umsetzung einer generellen Vier-Tage-Arbeitswoche in Deutschland vor. Das Konzept will der Bundesgeschäftsführer der Linken, Ates Gürpinar, am Montag (25. März) in Berlin vorstellen. Demnach soll der öffentliche Dienst eine "Vorreiterrolle" einnehmen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

"Die Vier-Tage-Woche führt dazu, dass Arbeit gerechter verteilt wird und die Arbeitswelt sich stärker an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientiert. Das Modell leistet einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Förderung der Gleichstellung. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen Berufe wieder attraktiver werden", bekräftigt Gürpinar gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich sei dabei ein geeignetes Instrument.

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Diese Punkte seien für eine Vier-Tage-Woche notwendig

Um das Ziel einer flächendeckend verkürzten Arbeitszeit in den Betrieben zu erreichen, sei ein Wahlarbeitsgesetz nötig, bei dem Beschäftigte einen individuellen Rechtsanspruch auf Änderung ihrer Arbeitszeit erhalten würden. Das Gesetz solle dabei für Betriebe aller Größen und Branchen gelten. Dabei könnten "Besonderheiten kleiner Betriebe und bestimmter Tätigkeiten" in "betrieblich angepassten Arbeitszeitkonzepten" berücksichtigt werden.

Aber auch eine sogenannte Anti-Stress-Verordnung sei laut der Linken notwendig. Diese konkretisiere analog zu anderen Gefahrenverordnungen im Arbeitsschutz die Pflichten der Unternehmen. "Immer mehr Menschen macht der Stress auf der Arbeit krank", mahnt die Linke in ihrem Papier. So decke das Arbeitsschutzgesetz zwar psychische Belastungen ab, werde aber "kaum umgesetzt und nicht kontrolliert." Mit der vorgeschlagenen Anti-Stress-Verordnung würde somit auch für Gewerkschaften und Betriebsräte die Durchsetzung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen erleichtert.

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Die Vorreiterrolle solle dabei der öffentliche Dienst einnehmen. "Die Regierung muss eingreifen und die Arbeitszeit zügig mit vollem Lohnausgleich reduzieren. Denkbar ist eine schrittweise Reduzierung auf 32 Stunden pro Woche", heiße es in dem Papier. So schaffe die Regierung einen "Standard auf dem Arbeitsmarkt, an dem sich auch die private Konkurrenz orientieren muss", wenn sie neue Fachkräfte gewinnen wolle.

"Um den aktuellen Missständen wie Fachkräftemangel in der Arbeitswelt entgegenzuwirken, ist es zu kurz gedacht, die Arbeitszeit zu behalten oder sogar zu erhöhen. Die steigenden Zahlen von Burn-out-Erkrankungen sind alarmierend", erklärt Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner (Linke) gegenüber dem RND. Viele Menschen litten unter der zunehmenden Arbeitsbelastung und der ständigen Erreichbarkeit.

Könnten sich Betriebe mit wenig Umsatz und Gewinn die Umstellung auf eine Vier-Tage-Woche finanziell nicht leisten, sollten diese zudem Hilfe vom Staat erhalten. "Für sie kann der Übergang zum Vier-Tage-Modell mithilfe von zeitlich begrenzten Lohnzuschüssen erleichtert werden", so die Aussage im Konzept.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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