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Neue Analysen

Vulkan oder Asteroid: Was beendete die Ära der Dinosaurier wirklich?

  • Aktualisiert: 22.12.2023
  • 08:55 Uhr
  • Stefan Kendzia
Neue Computeranalysen deuten darauf hin, dass die Dinosaurier durch Vulkanismus getötet wurden und nicht durch einen Asteroiden.
Neue Computeranalysen deuten darauf hin, dass die Dinosaurier durch Vulkanismus getötet wurden und nicht durch einen Asteroiden.© REUTERS

Das abrupte Aussterben der Dinosaurier sowie etwa drei Viertel aller Lebewesen auf der Erde vor 66 Millionen Jahren beschäftigt Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt. Die Theorie eines Asteroideneinschlags wurde lange favorisiert. Jetzt sollen neue Computeranalysen der tatsächlichen Ursache auf den Grund gekommen sein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Massensterben der Dinosaurier beschäftigt Wissenschaftler:innen seit Jahren. Bisher konnte keine definitive Ursache identifiziert werden.

  • Jetzt sollen neue Computeranalysen der tatsächlichen Ursache auf den Grund gekommen sein, warum die Dinos plötzlich ausgestorben sind: Vulkanismus.

  • Computersimulationen ergaben, dass allein die durch den Vulkanismus in die Atmosphäre geschleuderte Gasmenge ausgereicht haben soll, um Temperatur und Kohlenstoffkreislauf ändern zu können.

Ist die Theorie, dass ein Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren dafür verantwortlich war, dass das Leben von Dinosauriern und rund drei Viertel aller Lebewesen auf der Erde ausgelöscht wurde, widerlegt? Wenn man Forschenden nun Glauben schenken mag, sollen neue Computeranalysen den wahren Grund für das massenhafte während der Kreidezeit gefunden haben.

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Wer ist der wahre Dino-Killer?

Ewig schon wird darüber diskutiert, ob das radikale und abrupte Aussterben der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren die Folge eines Asteroideneinschlags war oder doch massive Vulkanausbrüche. Jetzt soll der wahre Dino-Killer gefunden worden sein - dank neuer Computeranalysen. 

Ein Team von Wissenschaftler:innen haben Berechnungen analysiert und es deutet darauf hin, dass riesige Gasausbrüche die Potenz hatten, das Aussterben zu verursachen. Laut "ScienceNews" soll es rund eine Million Jahre andauernde Vulkanausbrüche gegeben haben, bei denen riesige Mengen gasgefüllter Lava über das heutige Westindien verteilt wurden. Dafür haben Wissenschaftler:innen einen handfesten Beweis: Bohrkerne, die in Tiefseesedimente gebohrt wurden, enthalten geologische Daten, die auf tödliche Gasausbrüche in der Atmosphäre hinweisen, insbesondere auf den Planeten erwärmendes Kohlendioxid und das ozeanversauernde Schwefeldioxid. Allerdings bringen die Bohrungen keine Klarheit darüber, ob der Grund dafür ein Asteroideneinschlag oder - wie angenommen - Eruptionen ist. Denn die Gase können letztendlich von beiden Szenarien herrühren. 

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Um den wahren Schuldigen für das Aussterben zu identifizieren, verwendete der Cox- und Dartmouth-Geologe C. Brenhin Keller ein statistisches Modell namens Markov-Ketten-Monte-Carlo-Ansatz. Dieser Ansatz berücksichtigt systematisch die Wahrscheinlichkeit verschiedener Szenarien von Gasemissionen aus den verschiedenen Quellen - also aufgrund von Eruptionen und bei Einschlag eines Asteroiden. Computersimulationen ergaben, dass allein die durch den Vulkanismus in die Atmosphäre geschleuderte Gasmenge ausgereicht haben soll, um Temperatur und Kohlenstoffkreislauf ändern zu können. Der Asteroideneinschlag, der den massiven Chicxulub-Krater im heutigen Mexiko bildete, verursachte laut der Studie hingegen wahrscheinlich keinen großen Anstieg von Kohlendioxid oder Schwefeldioxid, wie die Analyse ergab.

Viele Wissenschaftler:innen glauben trotzdem nicht an die Vulkan-Theorie

Allerdings stehen viele Wissenschaftler:innen diesen Ergebnissen kritisch gegenüber. Denn der "Chicxulub-Einschlag hat zu vielen verheerenden Auswirkungen geführt, die über die in dieser Studie untersuchten Kohlendioxid- und Schwefeldioxidemissionen hinausgehen", wie Clay Tabor, Paläoklimatologe an der University of Connecticut, sagte. Allein die Staubaufwirbelung bei diesem gewaltigen Einschlag hätte das Sonnenlicht auf der Erde um bis zu 20 Prozent verringern können - was zu einem kalten Winter führte, der schnell Pflanzen abtötete und Lebensräume zerstörte.

Was den wahren Schuldigen des Massenaussterbens angeht, dazu äußert sich auch Sierra Petersen, Geochemikerin an der University of Michigan: "Es ist ein bisschen übertrieben zu sagen, dass diese Studie zeigt, dass die Auswirkungen [vom Asteroideneinschlag] nicht zum Aussterben geführt haben. Ich denke, was sie zeigen, ist, dass die Auswirkungen [des Asteroideneinschlags] wahrscheinlich nicht mit einer großen (Gas-)Freisetzung verbunden waren.“ Aber der Asteroid, sagt sie, hätte noch andere tödliche Auswirkungen auf die Umwelt des Planeten haben können. Somit kann auch weiterhin diskutiert und nach dem wahren Schuldigen Ausschau gehalten werden.

  • Verwendete Quellen:
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