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Hohe Aktivität

Stromnetze auf der Erde gefährdet? So viele Sonnenstürme wie lange nicht mehr

  • Veröffentlicht: 21.08.2023
  • 14:39 Uhr
  • Carolin Ritter

Die Sonne ist aktuell so aktiv wie nie zuvor. Dadurch kommt es vermehrt zu Eruptionen und Sonnenstürmen. Ein nicht ganz ungefährliches Naturschauspiel - auch für die Erde. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Unsere Sonne ist laut Wissenschaftler:innen des Max-Planck-Instituts aktuell so aktiv wie seit 20 Jahren nicht mehr.

  • Dadurch kommt es zu Sonnenstürmen, die glühend heiße Teilchen in die Atmosphäre schleudern.

  • Trotz der großen Entfernung sind die Eruptionen auch für die Erde nicht ganz ungefährlich. 

Aktuell sorgt die Sonne für extremes Hitzewetter in Deutschland. Doch von dem Stern im Zentrum unseres Sonnensystems könnten bald noch andere Gefahren ausgehen. In den kommenden Jahren werde es vermutlich zu mehr Sonnenstürmen kommen, sagte Sami Solanki, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS), der dpa. Diese Stürme könnten je nach Richtung auch für die Erde brisant werden.

Sonne so aktiv wie lange nicht mehr

Hintergrund für die zuletzt verstärkt festgestellten Eruptionen der Sonne ist eine Zunahme der Sonnenflecken. Deren Zahl ist Daten der US-Atmosphärenbehörde NOAA zufolge derzeit so hoch wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Da die Häufigkeit der Sonnenflecken mit der Sonnenaktivität zusammenhängt, entstehen dann auch viele Sonnenstürme.

Je mehr Sonnenflecken Experten entdecken, desto wahrscheinlicher sind Sonneneruptionen. Der europäischen Raumfahrtbehörde Esa zufolge können dabei hochenergetische Teilchen in einer Dimension von mehreren Zehnmilliarden Tonnen ins All geschleudert werden.

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Sonneneruption kann auch die Erde betreffen

Sie können innerhalb von Stunden auch zur rund 150 Millionen Kilometer entfernten Erde gelangen. Der Schutzschild der Erde, die Magnetosphäre, "wird dabei wie eine Seifenblase auseinandergezogen und kann sozusagen reißen". Die Teilchen können dann in das Magnetfeld eintreten.

Wie Experte Solanki erklärt, kann das zu "wunderschönen Sachen wie Polarlichtern" führen, aber auch zu Satellitenschäden. Auch der Zusammenbruch eines Stromnetzes sei möglich. "Das ist schon passiert, meistens in etwas höheren Breiten. Aber wir haben die letzten 150 Jahre keinen so richtig großen Sonnensturm gehabt. Es kann also noch schlimmer kommen", betonte der Forscher.

Lässt die Sonne das Stromnetz zusammenbrechen?

Der Einfluss der Sonnenstürme auf das Erdklima ist hingegen gering: "Die Helligkeit der Sonne schwankt mit der Zahl der Sonnenflecken, und es gibt verschiedene Hinweise, dass solche Schwankungen einen geringfügigen Einfluss auf das Klima haben", sagte Solanki. "Es ist allerdings wichtig zu betonen, dass solche Helligkeitsschwankungen keinen nennenswerten Beitrag zum rasanten Anstieg der globalen Temperatur der Erde in den letzten etwa 50 Jahren geleistet haben."

Um die Vorhersage für das sogenannte Weltraumwetter in Zukunft zu verbessern, arbeitet die europäische Raumfahrtbehörde derzeit an einem Satelliten, der Solanki zufolge in einigen Jahren starten soll. Er soll das Magnetfeld der Sonne messen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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