Wolodymyr Selenskyj zur "Person des Jahres" gewählt

Es sei eine eindeutige Entscheidung gewesen, so der Chefredakteur des "Time"-Magazins. Wolodymyr Selenskyj habe "die Welt aufgewühlt" und an die "Zerbrechlichkeit der Demokratie" erinnert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde vom US-Magazin "Time" zur "Person des Jahres 2022" gewählt. Der 44-Jährige habe bewiesen, "dass Mut so ansteckend sein kann wie Angst", so die Begründung. Zusammen mit dem Politiker wurde auch der "Geist der Ukraine" gekürt.

Die Entscheidung sie "die eindeutigste", die "Time"-Chefredakteur Edward Felsenthal in Erinnerung sei. "Ob der Kampf um die Ukraine einen mit Hoffnung oder mit Angst erfüllt, Wolodymyr Selenskyj hat die Welt auf eine Weise aufgewühlt, wie wir es seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben", so Felsenthal. "Seine Informationsoffensive veränderte das geopolitische Wettersystem und löste eine Welle von Aktionen aus, die den ganzen Globus umspülten."

Die Entscheidung des ukrainischen Präsidenten, nach dem Angriff durch Russland im nicht aus Kiew zu fliehen, sondern  Unterstützung zusammenzutrommeln, bezeichnet Felsenthal als "schicksalhaft".

Selenskyj erinnert an die "Zerbrechlichkeit der Demokratie" 

"Der ehemalige Entertainer verstand von Anfang an, dass Aufmerksamkeit die wertvollste Währung des Planeten ist, und hat den globalen Markt regelrecht in Beschlag genommen." Dies sei ihm durch Imageaufbau und Wiederholung seiner Botschaften gelungen, so der Chefredakteur weiter. "Er war unverblümt, manchmal sarkastisch und kam immer direkt auf den Punkt: Wir müssen die Ukraine retten, um die Demokratie zu retten."

Das "Time"-Magazin habe Selenskyj zur "Person des Jahres" gekürt, weil er die Welt "an die Zerbrechlichkeit von Demokratie - und Frieden" erinnert habe.

Seit 1927 kürt das Nachrichtenmagazin eine Person des Jahres. Die Auswahl ist allerdings nicht immer unumstritten. Zuletzt wurde Elon Musk im Jahr 2021 gewählt, 2020 waren US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris "Personen des Jahres".

Verwendete Quellen:

• Nachrichtenagentur dpa
• Time: "The Choice: Volodymyr Zelensky and the Spirit of Urkaine"