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Bedrohung durch Russland

Bundeswehrverband: Brauchen 260.000 mehr Soldaten

  • Veröffentlicht: 30.05.2025
  • 04:07 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Wüstner sieht eine deutliche Vergrößerung der Bundeswehr als notwendig an.
Wüstner sieht eine deutliche Vergrößerung der Bundeswehr als notwendig an.© Soeren Stache/dpa

Die Bundeswehr soll massiv wachsen: Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverband fordert bis zu 260.000 Soldaten und sieht eine Rückkehr zur Wehrpflicht als notwendig, um den NATO-Anforderungen gerecht zu werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wüstner hält eine Truppenstärke von bis zu 260.000 Soldat:innen für erforderlich, um den sicherheitspolitischen Herausforderungen zu begegnen.

  • Im neuen Wehrdienstgesetz soll ein Pflichtelement als Vorsorgemaßnahme integriert werden.

  • Das Verteidigungsministerium müsse sich parallel auf eine mögliche Pflichtvorbereitung einstellen, da deren Umsetzung bis zu 20 Monate dauern kann.

Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, André Wüstner, sieht eine deutliche Vergrößerung der Bundeswehr als notwendig an. Um den Anforderungen der NATO und der wachsenden Bedrohung durch Russland gerecht zu werden, müsse die Truppe von derzeit rund 180.000 auf bis zu 260.000 Soldatinnen und Soldaten anwachsen. Dafür solle im neuen Gesetz zum Wehrdienst vorsorglich eine verpflichtende Komponente eingebaut werden.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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"Die Bundeswehr muss definitiv größer sein als die 203.300 Soldatinnen und Soldaten, die vor der Pandemie als Zielgröße ursprünglich bis 2025 benannt wurden", sagte Wüstner dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Die künftige Zielgröße hängt von der Ausgestaltung der NATO-Fähigkeitsziele und der Lastenübernahme durch Deutschland ab. Aber ich gehe davon aus, dass wir, je nachdem, was auf dem Nato-Gipfel beschlossen wird, zwischen 40.000 und 60.000 Soldaten zusätzlich benötigen. Das bedeutet, dass die aktive Truppe schrittweise auf bis zu 260.000 Soldaten aufwachsen müsste. Daraus muss dann gleichzeitig eine leistungsfähige Reserve entwickelt werden, um auf die vom Generalinspekteur genannte Zielgröße von insgesamt 460.000 Soldaten zu kommen."

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"Müssen Hebel sofort umlegen können"

Mit Blick auf die bevorstehenden NATO-Beratungen betonte Wüstner zudem die Notwendigkeit einer verpflichtenden Komponente im neuen Wehrdienstmodell: "Mit Blick auf den Nato-Gipfel und darauf, was Deutschland dort zusagen wird, kann ich mir den Neuen Wehrdienst ohne ein Pflichtelement nicht vorstellen. Man muss schnellstmöglich die Erfassung ermöglichen, das beinhaltet ein Anschreiben und sodann einen Erstkontakt, am besten gleich kombiniert mit einer neuen Form der Musterung."

Unabhängig davon, wie viele Freiwillige sich bis Ende 2026 melden, müsse das Verteidigungsministerium laut Wüstner bereits jetzt auf ein mögliches verpflichtendes Modell vorbereitet sein. "Man muss also zweigleisig fahren. Die Pflicht sollte wie eine Art Versicherung im Sinne der Vorsorge vorbereitet sein, damit wir den Hebel nach einer politischen Entscheidung sofort umlegen können."

Beim NATO-Gipfel in Den Haag im Juni plant Generalsekretär Mark Rutte, die Staats- und Regierungschefs dazu zu bewegen, das derzeitige Ausgabenziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts deutlich anzuheben: Auf insgesamt fünf Prozent - davon 3,5 Prozent für militärische Zwecke und 1,5 Prozent für verwandte Bereiche.

  • Verwendete Quelle:
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