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Verhandlungen in 14 Bundesländern

ÖPNV: Streik und Klimaprotest - bundesweit Einschränkungen im Nahverkehr

  • Veröffentlicht: 01.03.2024
  • 14:59 Uhr
  • Clarissa Yigit
Am Hauptstreiktag am Freitag (1. März) im Tarifkonflikt des ÖPNV steht die Klimaschutzbewegung Fridays for Future - wie hier in Hamburg - an der Seite der Gewerkschaft Verdi. 
Am Hauptstreiktag am Freitag (1. März) im Tarifkonflikt des ÖPNV steht die Klimaschutzbewegung Fridays for Future - wie hier in Hamburg - an der Seite der Gewerkschaft Verdi. © Foto: Marcus Brandt/dpa

Am Freitag erreicht der Streik im ÖPNV seinen Höhenpunkt. In zahlreichen Gebieten müssen Fahrgäste daher mit weitreichenden Einschränkungen im Nahverkehr rechnen. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi im Tarifkonflikt für die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geht in die zweite Runde.

  • Hauptstreiktag ist Freitag (1. März).

  • An diesem Tag erhalten die Streikenden des ÖPNV zudem Unterstützung von der Klimaschutzgruppe Fridays for Future.

Am Freitag (1. März) kommt es zur zweiten Warnstreikrunde der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Zuvor standen seit Anfang der Woche bereits etliche Bus-, U- und Straßenbahnen in Dutzenden Städten still und es kam zu erheblichen Einschränkungen. Zu den vorangegangenen Streiks der Woche riefen auch andere Gewerkschaften auf. Vielerorts begann der Ausstand allerdings erst am Donnerstag (29. Februar).

In Berlin soll der Arbeitskampf bereits um 14 Uhr enden - in vielen anderen Bundesländern allerdings noch bis in die Nacht zum Samstag (2. März) andauern.

Zudem bekommen die Streikenden Unterstützung von der Klimaschutzbewegung Fridays for Future. Für Freitag haben die Klimaschützer:innen unter dem Motto "Wir fahren zusammen" zu einem bundesweiten Klimastreik und zu mehr als 100 Kundgebungen und Demonstrationen im ganzen Land aufgerufen, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Beide Organisationen - Verdi und Fridays for Future - kooperieren bereits seit mehreren Jahren.

Während sich die Regierung im Streit verliert, stehen Fridays for Future und Verdi geschlossen da und kämpfen gemeinsam für Klimaschutz, gute Jobs und längst überfällige Investitionen im ÖPNV.

Luisa Neubauer, Fridays for Future

"Während sich die Regierung im Streit verliert, stehen Fridays for Future und Verdi geschlossen da und kämpfen gemeinsam für Klimaschutz, gute Jobs und längst überfällige Investitionen im ÖPNV", betont die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer.

Im Video: Experte über Streiks - Verdi-Forderungen nicht realisierbar

Experte über Streiks: verdi-Forderungen nicht realisierbar

Das fordert die Gewerkschaft

In 14 Bundesländern verhandelt Verdi zurzeit insbesondere über bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Vor allem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit oder mehr Urlaubstage und längere Wendezeiten werden von der Gewerkschaft gefordert, ebenso wie mehr Lohn. 

Im Saarland sei es zwischenzeitlich zu einem Abschluss gekommen und es werde nicht mehr gestreikt. In Bayern fahren die öffentlichen Verkehrsmittel regulär, denn der Freistaat ist das einzige Bundesland, das nicht von der Streikwelle betroffen ist. Dort läuft der geltende Tarifvertrag noch.

Im Video: Verdi ruft zu neuen Streik auf - Wer betroffen sein wird

Verdi ruft zu neuen Streiks auf: Wer betroffen sein wird

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Hier wird am Freitag gestreikt

Baden-Württemberg

Von Donnerstag (29. Februar) bis Freitag (1. März) sollen die Verkehrsbetriebe in Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz laut Verdi bestreikt werden.

Berlin

Bis 14 Uhr am 1. März sind U-Bahnen, Trams und Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) betroffen.

Brandenburg

Ganztägig werden zwölf Verkehrsunternehmen bestreikt. Daher dürfte der Verkehr von Bussen und Straßenbahnen in vielen Regionen stillstehen.

Bremen

Ganztägiger Streik der Bremer Straßenbahn-AG (BSAG) – von 3 Uhr am Freitagmorgen (1. März) bis zum Betriebsbeginn am Samstag (2. März).

Hamburg

48-stündiger Warnstreik der Hamburger Hochbahn AG und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) von Donnerstag (29. Februar, 3 Uhr) bis Samstag (2. März, 3 Uhr).

Hessen

Warnstreik für Beschäftige von U-Bahnen und Straßenbahnen in den Städten Frankfurt, Kassel und Wiesbaden von Freitag (1. März) bis Samstag (2. März). Die Buslinien werden zusätzlich in der hessischen Landeshauptstadt bestreikt. 

Mecklenburg-Vorpommern

Arbeitsniederlegungen der Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs (TV-N) und der Verkehrsgesellschaft Vorpommern Rügen (VVR) am Freitag (1. März).

Niedersachsen

In Niedersachsen legen Beschäftigte des ÖPNV im Tarifvertrag Nahverkehr in der Zeit von Mittwoch (28. Februar) bis Freitag (1. März) ihre Arbeit nieder.

Betroffen sind die Städte Göttingen (seit Mittwoch) sowie Hannover, Braunschweig, Osnabrück, Wolfsburg und Goslar (alle seit Donnerstag).

Nordrhein-Westfalen

Zu einem 48-stündigen Warnstreik kommt es in rund 30 kommunalen Nahverkehrsbetrieben von Donnerstag (29. Februar) bis Freitag (1. März).

Betroffen sind unter anderem die Städte Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn und Dortmund.

Rheinland-Pfalz

Von Donnerstag (29. Februar) bis Freitag (1. März) kommt es in Rheinland-Pfalz zu einem zweitägigen Warnstreik im Nahverkehr. Hierbei werden die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe in Mainz, Pirmasens und Trier sowie des regionalen Busverkehrs in der Rhein-Nahe-Region ihre Arbeit niederlegen.

Zudem sollen Tarifbeschäftigte der privaten Omnibusbetriebe zur selben Zeit wegen eines Tarifkonflikts streiken, der weite Teile des Landes treffen könne, schreibt ZDF-"heute".

Sachsen

In Sachsen werden laut Verdi von Donnerstag (29. Februar) bis Freitag (1. März)

  • der Regionalverkehr Westsachsen GmbH Zwickau
  • Euro Traffic Partner Chemnitz
  • Regiobus Mittelsachsen GmbH
  • der Regionalverkehr Erzgebirge GmbH
  • die Verkehrsgesellschaft Meißen mbH
  • die Dresdner Verkehrsservicegesellschaft mbH
  • der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH
  • die Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda mbH
  • der Regionalbus Oberlausitz GmbH
  • die Görlitzer Verkehrsbetriebe GmbH bestreikt.

Hinzu kommen die DB Regio Bus Ost GmbH (Niederlassung Zittau), der Omnibusverkehr Oberlausitz Niesky und die Straßenbahn-Bus GmbH Plauen.

Schleswig-Holstein

Hier hat Verdi bereits seit Montag (26. Februar, Dienstbeginn) bis Freitag (1. März, bis zum letzten Dienst) die Beschäftigten im Bereich des Omnibus Verband Nord (OVN) zu einem fünftägigen Warnstreik aufgerufen.

In den kreisfreien Städten Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster müssen sich zudem Fahrgäste der kommunalen Busunternehmen auf Einschränkungen von Freitag (1. März) bis Sonntag (3. März) einstellen, da es bei Tarifverhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern zu keiner Einigung am Mittwoch (28. Februar) gekommen sei.

:newstime

Aufgrund der zahlreichen Streiks müssen sich daher Fahrgäste erneut auf weitreichende Einschränkungen im Nahverkehr einstellen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Verdi Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: "Streik beim AVN Sachsen"
  • Verdi Baden-Württemberg: "Donnerstag und Freitag Warnstreiks im ÖPNV – Kundgebungen mit Fridays for Future"
  • Fridays for Future: "WIR FAHREN ZUSAMMEN"
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