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Ukraines Präsident spricht in Interview

Selenskyj sieht "schwierige Phase" mit Deutschland - "Muss Druck machen"

  • Aktualisiert: 10.02.2023
  • 18:02 Uhr
  • Lena Glöckner
Wolodymyr Selenskyj sieht die Beziehungen zu Deutschland "in einer schwierigen Phase".
Wolodymyr Selenskyj sieht die Beziehungen zu Deutschland "in einer schwierigen Phase".© VIA REUTERS

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Beziehung zu Deutschland wegen der Debatte um die Lieferung von Kampfpanzern in einer "schwierigen Phase". Er müsse Druck machen und Scholz "ständig überzeugen".

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Wolodymyr Selenskyj hat sein eigenes Verhältnis zu Deutschland als schwankend bezeichnet und macht es vor allem von der Frage von Waffenlieferungen abhängig. "Unser Verhältnis zu Deutschland verläuft sozusagen wellenförmig, es ist ein Auf und Ab", sagte er dem "Spiegel" in einem Interview vom Freitag (10. Februar). Durch die deutsche Kampfpanzerdebatte sei man aktuell wieder "in einer schwierigen Phase", so der ukrainische Präsident. "Das ist emotional und komplex."

Im Video: Selenskyj beim EU-Sondergipfel - "Sieg der Ukraine sichert Europas Frieden".

Selenskyj: Sieg der Ukraine sichert Europa Frieden

Ähnlich äußerte er sich über Bundeskanzler Olaf Scholz. Einerseits lobte er ihn dafür, dass die Bundesregierung das Luftabwehrsystem Iris-T geliefert habe, obwohl nicht einmal die Bundeswehr damit ausgestattet ist. Es habe viele Menschenleben in der Ukraine gerettet. An anderer Stelle sagte Selenskyj über Scholz: "Ich muss Druck machen, der Ukraine zu helfen und ihn ständig überzeugen, dass diese Hilfe nicht für uns ist, sondern für die Europäer."

Scholz sieht keine schwierigen Debatten

Die anfänglich zurückhaltende Haltung des Kanzlers mit Bezug auf Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg habe sich aber auf einmal geändert. Später habe er auch Unterstützung vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bekommen, "mit dem ich vorher Schwierigkeiten hatte". Die ukrainische Regierung macht seit Monaten Druck auf westliche Regierungen, mehr Waffen zu liefern. Scholz hatte betont, dass dies immer nur in enger Abstimmung mit den westlichen Partnern, vor allem mit den USA und Frankreich geschehe. 

Olaf Scholz äußerte sich bei einer Pressekonferenz nach Ende des EU-Gipfels nur ausweichend zu Selenskyjs Vorwürfen. Aus seiner Sicht habe es in den vergangenen Monaten keine schwierigen Debatten gegeben, sagte er. Der Kanzler betonte zudem, dass sich der ukrainische Präsident "noch einmal sehr ausdrücklich" für den deutschen Beitrag bedankt habe, auch bei ihm persönlich.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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