Ausschuss legt Bericht vor
Sturm auf Kapitol: Schwere Vorwürfe gegen US-Sicherheitsbehörden
- Veröffentlicht: 28.06.2023
- 09:33 Uhr
- Momir Takac
Bei der Aufarbeitung des Sturms auf das Kapitol Anfang 2021 wirft ein Ausschuss des Senats den Sicherheitsbehörden schwere Fehler vor.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Ausschuss hat die Ereignisse rund um den Sturm auf das Kapitol aufgearbeitet.
Im Bericht wird den US-Sicherheitsbehörden schwere Vorwürfe gemacht.
Sie sollen Drohungen und Warnungen nicht ernst genommen haben.
Fast zweieinhalb Jahre nach dem Sturm auf das Kapitol durch wütende Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump wird den Sicherheitsbehörden Fahrlässigkeit beim Umgang von Warnungen attestiert. Ein parlamentarischer Ausschuss des Senats kommt zu dem Schluss, dass vor dem gewaltsamen Sturm am 6. Januar 2021 Warnungen und Drohungen nicht ausreichend ernst genommen wurden.
Dem Ausschuss zufolge seien im Vorfeld der Attacke zahlreiche Hinweise bei der Bundespolizei FBI und dem Heimatschutzministerium eingegangen. Beide sind zentrale Behörden für die innere Sicherheit. Der Bericht, den der Ausschussvorsitzende Gary Peters am Dienstag (27. Juni) vorlegte, bemängelt, dass es Behörden versäumten, die Schwere der Bedrohung auf Grundlage der Informationen richtig einzuschätzen und daraus Anweisungen abzuleiten, welche die Sicherheitskräfte auf die Gewalt vorbereitet hätten.
Sturm auf US-Kapitol: FBI soll Bedrohungslage heruntergespielt haben
Im Dezember 2020 etwa, habe das FBI eine Warnung erhalten, dass die rechtsradikale Gruppe "Proud Boys" plante, in Washington zu sein und "buchstäblich Leute zu töten". Doch die Bundespolizei habe nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, dass die angedrohten Taten auch tatsächlich umgesetzt würden.
Überhaupt soll die Behörde die Bedrohungslage im Vorfeld des Kapitol-Sturms heruntergespielt haben, heißt es im Bericht weiter, der auf interne E-Mails des FBI verweist. Dabei habe es sogar öffentlich zahlreiche Warnungen und Drohungen gegeben, etwa in den sozialen Medien.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa