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"Papa, ich glaube, ich sterbe"

Südfrankreich: Junge kommt mit Verbrennungen aus Mittelmeer - es war keine Qualle

  • Veröffentlicht: 01.09.2023
  • 17:02 Uhr
  • Lena Glöckner
Ein Strand in Südfrankreich (Symbolbild).
Ein Strand in Südfrankreich (Symbolbild).© Andreas Drouve/dpa-tmn

Für eine Familie aus Belgien wurde der letzte Tag im Südfrankreich-Urlaub zum Alptraum. Als der siebenjährige Sohn schreiend aus dem Wasser rennt, vermuten die Eltern zunächst den Kontakt mit einer Qualle. 

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Ein belgisches Ehepaar wollte einen sonnigen letzten Urlaubstag mit ihrem siebenjährigen Sohn an der malerischen Mittelmeerküste Südfrankreichs verbringen. Allerdings nahm dieser eine erschütternde Wendung, wie die belgische Tageszeitung "Het Laatste Nieuws" berichtet. Demnach lief der Junge plötzlich schreiend aus dem Wasser und rief: "Papa, ich werde sterben!" 

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Der Vater, laut Bericht ein ausgebildeter Osteopath, sei sofort zu seinem Sohn geeilt und habe ihn auf den Strand von Barcarés, nordöstlich von Perpignan, gelegt. Dort sei dann relativ schnell sichtbar geworden, dass die Haut des Jungen ungewöhnliche Flecken und Verfärbungen zeigte.

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Der verzweifelte Versuch der Familie, Hilfe zu bekommen, erwies sich zunächst als erfolglos, wie die Zeitung weiter berichtete. Denn am Strand wusste niemand, was zu tun war. Da der Vater offenbar bis zuletzt einen Kontakt seines Sohnes mit einer Qualle vermutete, habe er versucht, die Wunde im Meer zu reinigen. Allerdings habe das die Situation nur verschlimmert, heißt es weiter. Die Haut des Jungen soll sich violett verfärbt haben, sein Ohr auf das Doppelte angeschwollen sein und die Haut habe Falten gebildet.

Vater: "Wäre er jünger, hätte er vielleicht nicht überlebt"

Daraufhin habe die Familie beschlossen, sich ins nahe gelegene Perpignan zu begeben, wo sie endlich im örtlichen Krankenhaus Antworten auf ihre Fragen erhielt. Der Kinderarzt in der Notaufnahme konsultierte einen Toxikologen, der anhand von übermittelten Bildern rasch die Diagnose stellte: Der Junge hatte Kontakt mit einer Seeanemone - die charakteristischen Tentakel-Abdrücke waren auf seiner Haut sichtbar.

Trotz der medizinischen Behandlung ging es dem Jungen allerdings nicht sofort besser. "Tatsächlich verschlimmerte sich die Situation im Krankenhaus nur. Er erbrach sich nachts ständig. Wäre er einige Jahre jünger, hätte er vielleicht nicht überlebt", wird der Vater von der Zeitung zitiert. Erst nach quälenden zwei Wochen habe sich der Junge vollständig erholt. Aufgrund der zurückbleibenden Narben entschied sich die Familie, die Wunden von einem Facharzt begutachten zu lassen.

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Arzt rät: Das können Sie nach Anemonen-Kontakt tun

"Seeanemonen sind alles andere als harmlose Geschöpfe", erklärte Jan Tytgat, Toxikologe an der Katholischen Universität Leuven, dem Blatt. Die Tentakel dieser Tiere würden einen gefährlichen Giftcocktail abgeben, der Proteine, Enzyme und Neurotoxine enthält und sich im ganzen Körper ausbreitet. "Es gibt kein Gegenmittel für dieses Gift und herkömmliche Schmerzmittel sind in der Regel wirkungslos."

Für Menschen, die mit Seeanemonen in Kontakt kommen, empfahl Tytgat, die betroffenen Stellen in warmes Meerwasser zu tauchen, da die Giftstoffe empfindlich gegenüber Hitze seien. Auch eine leicht saure Lösung, zum Beispiel mit Zitrone, könne vorübergehende Linderung verschaffen. Mit der Zeit würden sich die Giftstoffe im Körper dann abbauen. 

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