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Ehemaliger Vertrauter

Türkei-Wahl: Erdogans glühendster Verfechter in Deutschland ist jetzt für Opposition

  • Veröffentlicht: 27.04.2023
  • 15:44 Uhr
  • Lena Glöckner
Der ehemalige Erdogan-Vertraute Mustafa Yeneroglu hat an türkische Wähler in Deutschland appelliert, für Rechtsstaat und Demokratie in der Türkei zu stimmen.
Der ehemalige Erdogan-Vertraute Mustafa Yeneroglu hat an türkische Wähler in Deutschland appelliert, für Rechtsstaat und Demokratie in der Türkei zu stimmen.© Mirjam Schmitt/dpa

Noch vor einigen Jahren trat Mustafa Yeneroglu im deutschen TV als Erdogans "Sprachrohr" auf, bezeichnete den türkischen Präsidenten dort etwa als "lupenreinen Demokraten". Jetzt ruft er zur Wahl des Oppositionskandidaten auf.

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Ein ehemaliger Vertrauter von Recep Tayyip Erdogan, Mustafa Yeneroglu, hat an türkische Wähler in Deutschland appelliert, für Rechtsstaat und Demokratie in der Türkei zu stimmen. Die Menschen sollten das freiheitlich-demokratische Modell in Deutschland als Maßstab nehmen, die Entwicklungen in der Türkei betrachten und so ihre Wahlentscheidung emphatisch treffen, sagte der deutsch-türkische Abgeordnete der Deutschen Presse-Agentur in Istanbul.

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Die Opposition trete mit einem bunten Bündnis unterschiedlicher Parteien an und steht nach Ansicht Yeneroglus in erster Linie für den demokratischen Wechsel. Sollte Erdogan das Land weiterregieren, werde es dagegen "in die Autokratie abgleiten", so Yeneroglu. Im Mai 2016 trat Yeneroglu, damals noch als AKP-Mitglied, bei Anne Will auf und versicherte der Moderatorin, dass der türkische Präsident "selbstverständlich" ein lupenreiner Demokrat sei.

Türken in Deutschland dürfen ab Donnerstag wählen

2019 ist der in Deutschland aufgewachsenen Yeneroglu aus Erdogans islamisch-konservativer Regierungspartei AKP ausgetreten. Als Grund nannte er unter anderem zunehmende Menschenrechtsverstöße. Vor drei Jahren war er Mitgründer der konservativen Deva-Partei, für die er nun innerhalb der Oppositionsallianz kandidiert.

In den ersten zwei Legislaturperioden Erdogans hat die Türkei nach Ansicht Yeneroglus große Fortschritte gemacht, vor allem in Bezug auf die Wirtschaft und demokratische Standards. "Aber insbesondere in den letzten Jahren hat die Türkei sämtliche Entwicklungen, die im ersten Jahrzehnt des Jahrtausends gemacht wurden, komplett zurückgedreht", so Yeneroglu. Es tue ihm weh und mache ihn "extrem traurig", dass das nicht bei den türkischen Wählern in Deutschland ankomme.

Die Parlaments- und Präsidentenwahlen in der Türkei finden am 14. Mai statt. Türken in Deutschland dürfen schon von diesem Donnerstag (27. April) an abstimmen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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