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Kriegsverbrechen

Ukraine stimmt für Beitritt zum Internationalen Strafgerichtshof

  • Aktualisiert: 21.08.2024
  • 16:56 Uhr
  • dpa
Das ukrainische Parlament hat für den Internationale Strafgerichtshof gestimmt.
Das ukrainische Parlament hat für den Internationale Strafgerichtshof gestimmt.-/Ukrinform/dpa

Die Ukraine ist dem Internationalen Strafgerichtshof für Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beigetreten. Wegen des Vorgehens ukrainischer Streitkräfte im Krieg gegen Russland möchte das Land allerdings eine siebenjährige Ausnahme von der Gerichtsbarkeit.

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Die Ukraine ist dem Internationalen Strafgerichtshof beigetreten, beansprucht aber eine vorübergehende Ausnahme von der Gerichtsbarkeit für sein Militär. Das Parlament in Kiew stimmte mit 281 Abgeordneten dafür, das sogenannte Römische Statut des Strafgerichtshofs zu ratifizieren, wie der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnyak auf Telegram mitteilte. Es gab eine Gegenstimme und 22 Enthaltungen.

Die Ukraine hat das Römische Statut zwar schon im Januar 2000 unterzeichnet, bisher aber nicht ratifiziert. Das Statut ist die Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) mit Sitz in Den Haag. Das Gericht befasst sich unter anderem mit Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Im Video: Russland-Offensive: Ukraine zerstört weitere wichtige Brücke in Kursk

Land will Gerichtshof sieben Jahre nicht anerkennen

In dem nun verabschiedeten Dokument ist jedoch festgelegt, dass die Ukraine die Zuständigkeit des Strafgerichtshofs für Kriegsverbrechen sieben Jahre lang nicht anerkennen wird, wenn es um ukrainische Bürger geht. Hintergrund sind Befürchtungen der Armee, dass ihr Vorgehen im Kampf gegen russische Kräfte in einigen Fällen als Kriegsverbrechen angeklagt werden könnte. Der militärische Konflikt läuft nicht erst seit 2022, sondern schon seit 2014 - seit dem ersten Auftauchen russischer Kräfte im Donbass

Dazu erklärt Kiew, dass die Ersuchen des IStGH um Zusammenarbeit sowohl auf diplomatischem Wege als auch direkt an die Generalstaatsanwaltschaft oder an das Justizministerium gerichtet werden können - auf Ukrainisch.

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Nicht alle Länder ratifizieren Römisches Statut

Das Römische Statut tritt für die Ukraine wegen komplizierter Fristen erst in einigen Wochen in Kraft. Ratifiziert haben es bisher 124 Staaten, bei 139 Unterzeichnungen. Russland und die USA haben zwar unterzeichnet, aber nicht ratifiziert.

Der Internationale Strafgerichtshof hat unter anderem einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen seiner mutmaßlichen Verantwortung für die Deportation ukrainischer Kinder erlassen.

:newstime

 

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