Erste BIlanz
Zölle, Inflation, Börsen: So hat sich die US-Wirtschaft unter Trump entwickelt
- Veröffentlicht: 16.05.2025
- 14:28 Uhr
- Michael Reimers
Mit seiner Zollpolitik hat US-Präsident Trump die globale Wirtschaft ins Chaos gestürzt. Hat das auch den USA geschadet?
Das Wichtigste in Kürze
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal des Jahres überraschend geschrumpft.
Im Jahresvergleich haben sinkende Benzinpreise die US-Inflation weiter nach unten gedrückt.
Die Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China hat die New Yorker Börsen wieder beflügelt.
Zuletzt musste US-Präsident Donald Trump beim Thema Konjunktur eine ziemliche Kröte schlucken: Die US-Wirtschaft verlor deutlich an Fahrt und ist im ersten Quartal des Jahres überraschend geschrumpft. Fachleute hatten nicht mit einer solch deutlichen Entwicklung gerechnet, sondern waren lediglich von einer klaren Verlangsamung des Wachstums ausgegangen.
Trump wertete die Entwicklung als Nachwirkung der Wirtschaftspolitik seines Amtsvorgängers Joe Biden. Fachleute gehen allerdings davon aus, dass sich Trumps Zollpolitik in den kommenden Monaten negativ auf die Konjunktur auswirken und die Preise nach oben treiben wird. Trump will davon nichts wissen und wischt Bedenken an den hohen Zöllen regelmäßig zur Seite.
In Trumps Wahlkampf waren die hohen Preise eines der entscheidenden Themen. Und sie sind laut Umfragen weiterhin das drängendste Problem des Landes, schreibt "zdf.de". Im Jahresvergleich hatten sinkende Benzinpreise die US-Inflation weiter nach unten gedrückt. Nach Angaben des Arbeitsministeriums in Washington stiegen die Verbraucherpreise im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent. Im März hatte die Teuerungsrate 2,4 Prozent betragen. Es ist bereits der dritte Rückgang der Inflation in Folge.
Konsumklima deutlich verschlechtert
Trotzdem bleiben die Sorgen und die Stimmung der US-Verbraucher:innen trübte sich im April deutlich stärker ein als erwartet. Die von der Universität Michigan erhobene Konsumentenstimmung fiel zum Vormonat deutlich um 6,2 Punkte auf 50,8 Punkte. Volkswirte hatten mit 53,8 Punkten gerechnet.
Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen der Verbraucher:innen gaben stark nach. Besonders deutlich verschlechterte sich die Bewertung der Erwartungen. "Die Erwartung, dass die Arbeitslosigkeit steigt, ist in den letzten Monaten stark gestiegen", sagte Joanne Hsu, Leiterin der Umfrage. Die Verbraucher:innen machten sich zunehmend Sorgen, dass sie selber von Arbeitslosigkeit betroffen sein könnten.
Trumps aggressive Zollpolitik hatte die Börsen auf Talfahrt geschickt. Die Angst, dass die Zölle die US-Wirtschaft abwürgen könnten, drückten die Kurse nach unten - Ökonom:innen sahen ein erhöhtes Risiko für eine Rezession in den USA. Die Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China hat die New Yorker Börsen inzwischen wieder beflügelt. Das sogenannte "Angstbarometer der Wall Street", der CBOE Volatility Index, fiel um 14 Prozent auf unter 19 - ein Niveau, das zuletzt vor den Zollturbulenzen im April erreicht worden war, schreibt "tagesschau.de". Es scheine, dass die Verluste seit dem Anfang April losgetretenen globalen Zollstreit damit abgehakt seien.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- tagesschau.de: "Börsen-Euphorie nach Zoll-Einigung"