Blasen an Zehen und Fersen vorbeugen
Blasen an den Füßen? Diese Tipps und Hausmittel helfen gegen die Wasserbläschen im Sommer
- Aktualisiert: 12.07.2023
- 14:23 Uhr
- Regine Wagner
Egal ob High Heels, Sneakers oder Wanderschuhe: Solange die Schuhe neu und noch nicht richtig eingelaufen sind, bilden sich gern Blasen zwischen den Zehen, an den Fersen oder sogar der Fußsohle. Die schmerzenden Bläschen bleiben uns oft noch tagelang erhalten. Offen oder mit Wasser gefüllt, sind die Blasen nicht nur schmerzhaft, sondern können sich auch schnell entzünden. Wie ihr Blasen am Fuß schnell loswerden und sogar verhindern könnt, erfahrt ihr hier!
Im Clip: Druckblase am Fuß richtig aufstechen
Blase am Fuß - was tun? So behandelst du sie richtig
Wie entstehen offene Blasen oder Wasserblasen am Fuß?
Meist bilden sich die unangenehmen Blasen an der Ferse, aber auch am Zeh oder zwischen den Zehen, an der Fußsohle, am Fußballen oder auf dem Fußrücken sind sie keine Seltenheit. Neue Schuhe, scheuernde Socken oder Flip-Flops sorgen für eine ungewohnte mechanische Belastung der Haut. Die Hände bleiben ebenfalls nicht verschont: Durch ungewohnte Arbeiten mit Werkzeugen oder sportliche Aktivitäten wie Rudern, Tennis oder Klettern entsteht nicht nur Hornhaut, sondern schnell auch Blasen an den Händen. Durch ständige und intensive Reibung des Schuhs am Fuß oder eines Werkzeugs an den Händen verschieben sich die Hautschichten gegeneinander und es bildet sich ein Hohlraum, der sich mit Gewebeflüssigkeit füllt. Die Blase wirkt wie ein Polster und schützt die darunter liegenden Hautschichten. Richtig unangenehm wird es allerdings, wenn sich die Blase öffnet, denn dann ist ein großes Hautareal offen und ungeschützt. Es entstehen unangenehme Schmerzen und Keime können in die Wunde eindringen und sich entzünden.
Blasen an den Füßen behandeln: Darauf solltet ihr achten
Wenn wir uns eine Blase gelaufen haben, ist Handeln angesagt. Doch wie können wir Blasen richtig behandeln? Sollen wir die Blase am Fuß aufstechen oder lieber nicht? Wichtig ist erst einmal, die Belastung zu stoppen: andere, möglichst offene Schuhe tragen und der Blase Platz lassen. Eine Wund- und Heilsalbe mit dem Wirkstoff Dexpanthenol, etwa der Creme-Klassiker Bepanthen, kann die Heilung von offenen und geschlossenen Blasen unterstützen und die Regeneration der Haut fördern.
So könnt ihr kleine Blasen am Fuß schnell loswerden
Kleine Blasen lassen sich mit einem Pflaster oder Tape abkleben und sind nach wenigen Tagen meist verheilt. Spezielle Blasenpflaster haben sich besonders bewährt: Sie enthalten Hydrokolloide, die die Flüssigkeit aufnehmen und gleichzeitig die empfindliche Haut polstern. Je eher das Pflaster aufgeklebt wird, desto schneller und einfacher verläuft die Heilung. Das Blasenpflaster bleibt so lange auf der Haut, bis es von selbst abfällt, dann ist die Blase in der Regel komplett verheilt.
So lassen sich große Blasen am Fuß richtig behandeln
Blasen, die an ungünstiger Stelle liegen, oder große Blasen, könnt ihr aufstechen, um die Blase kontrolliert zu entlasten. So geht's:
- Sterilisiert eine Nadel mit hochprozentigem Alkohol oder im Dampfkochtopf.
- Stecht vorsichtig von der Seite in die Blase und drückt die Flüssigkeit heraus.
- Desinfiziert die Blase und lasst sie trocknen.
- Deckt die Blase mit einem Blasenpflaster oder einem normalen Pflaster ab.
- Wenn ihr unsicher seid, wendet euch an eure Ärztin oder euren Arzt und lasst dort die Blase behandeln.
Offene Blasen behandeln: So verhindert ihr eine Entzündung
Eine offene Blase ist ein Tummelplatz für Keime und Bakterien und sollte unbedingt desinfiziert werden. In der Apotheke bekommt ihr eine passende Wunddesinfektion. Achtet darauf, dass die Hautschicht über der Blase nicht entfernt wird, sie schützt vor einer Infektion und sorgt dafür, dass die Wunde nicht so stark schmerzt. Anschließend deckt ihr die Wunde mit einem normalen oder einem Blasenpflaster ab. Blasenpflaster eignen sich besonders gut, da sie nicht mit der nässenden Wunde verkleben.
Blasen am Fuß: Wann solltet ihr zur Ärztin oder zum Arzt gehen?
Normalerweise bildet sich eine gewöhnliche Blase schnell und komplikationslos zurück. Heilt sie jedoch nicht von selbst ab, oder bildet sich eine eitrige, übelriechende Flüssigkeit, eine starke Rötung, Schwellung oder Schmerzen, ist der Besuch bei eurer Ärztin oder eures Arztes angesagt. Denn die Verletzung kann sich leicht infizieren und entzünden und langfristig für Schmerzen sorgen. In der Praxis wird auch der Tetanus-Impfschutz überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt. Als Diabetiker:in solltet ihr eure Füße besonders im Blick haben und auch kleine Blasen ärztlich checken lassen, denn aufgrund der gestörten Wundheilung besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko und eine einfache Blase kann ernsthafte Folgen haben.
Mit diesen Tipps lassen sich Blasen vorbeugen
Die besten Blasen sind die, die sich gar nicht erst bilden. Deshalb haben wir euch die besten Tipps zusammengestellt, mit denen ihr Blasen am Fuß ganz einfach verhindern könnt.
- Passende Schuhe kaufen: Achtet darauf, dass eure Schuhe richtig und bequem sitzen, die Zehen ausreichend Platz haben und der Schuh festen Halt bietet.
- Schuhe einlaufen: Startet niemals mit neuen Schuhen eine längere Tour. Lauft neue Schuhe langsam und mehrmals ein, bevor ihr zu einer Wanderung oder einem längeren Spaziergang aufbrecht.
- Passende Socken: Achtet darauf, dass die Socken gut sitzen, keine Falten schlagen oder im Schuh rutschen. Manchmal hilft es, 2 Paar Socken übereinander zu tragen, so reibt Socke an Socke und nicht Socke an Haut.
- Schwitzen verhindern: Atmungsaktive Socken oder Fußsprays verhindern, dass die Füße schwitzen und so anfällig für Blasen werden. Oder die Füße einfach mit etwas Babypuder einreiben - das beliebte Hausmittel hilft auch bei schwitzigen Füßen im Sommer.
- Vorsorge: Gefährdete Stellen wie Ballen oder Ferse könnt ihr vorsorglich mit Pflaster oder Tape abkleben, so können sich keine Blasen bilden.
- Reibung mindern: Vaseline, Hirschtalg oder spezielle Anti-Blasen-Sticks reduzieren die Reibung auf der Haut und wirken so vorbeugend gegen Blasen. Sie werden präventiv auf die gefährdeten Stellen am Fuß aufgetragen, oder auch innen in den Schuh gerieben.
Blasen an den Füßen: die besten Hausmittel
Verschiedene Hausmitteln lindern die Schmerzen und wirken Entzündungen entgegen:
- Aloe vera ist entzündungshemmend und spendet Feuchtigkeit. Die Blase mehrmals täglich mit einem Aloe-vera-Gel einreiben und trocknen lassen.
- Eine Salzwasserkompresse beruhigt die Haut. Löst dafür 1 Esslöffel Salz in 100 Millilitern Wasser auf und befeuchtet damit einen Waschlappen. Lasst diesen im Eisfach kühlen und legt ihn anschließend für 3 bis 4 Minuten auf die betroffenen Hautstelle.
- Kamille kann Schwellungen reduzieren und Schmerzen lindern. Kocht dazu einen Teebeutel Kamille auf, lasst ihn etwas abkühlen und legt ihn auf die betroffene Stelle.
- Bittersalz wirkt entzündungshemmend und trocknet die Blase aus. Löst 1 bis 2 Esslöffel Bittersalz in warmem Wasser und badet eure Füße etwa 15 Minuten darin. Verwendet Bittersalz jedoch nicht bei offenen Blasen.
- Das Multitalent Teebaumöl hilft auch Blasen am Fuß zu heilen. Einfach mit 3 Teilen Wasser mischen und mit einem Wattepad etwa 10 Minuten auf die Blase legen, anschließend mit kaltem Wasser abwaschen.
- Apfelessig wirkt entzündungshemmend und kann verdünnt mit einem Wattepad auf die Hautstelle getupft oder einem Fußbad zugegeben werden.
- Grüner Tee enthält Antioxidantien und Vitamine, die die Abheilung beschleunigen können. Dazu übergießt ihr einen Beutel grünen Tee mit heißem Wasser, lasst ihn 5 Minuten ziehen und abkühlen. Anschließend den Beutel auf die Blase legen und mehrere Minuten einwirken lassen. Mehrmals täglich wiederholen.
Wenn sich der Zustand der Blasen nicht verbessert oder sogar verschlimmert, solltet ihr unbedingt eine Arztpraxis aufsuchen.