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Krieg in Nahost

"Gaza-Filiale der Hamas antwortet nicht" - Israel sieht Kampfwillen der Terror-Miliz gebrochen

  • Veröffentlicht: 19.02.2024
  • 08:22 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge der israelischen Armee fährt im Süden Israels in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen.
Eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge der israelischen Armee fährt im Süden Israels in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen.© Tsafrir Abayov/AP/dpa

Die Führung der islamistischen Gruppierung im Gazastreifen ist offenbar von der Kommunikation abgeschnitten. Israels Armee plant weitere Schritte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel setzt seine Einsätze gegen die Hamas-Terroristen im Gazastreifen fort.

  • Nach israelischen Angaben hat die Hamas-Führung im Gazastreifen den Kontakt zur Außenwelt verloren.

  • Noch kein Befehl zum Einrücken auf die südliche Stadt Rafah.

Israels Militär hat über das Wochenende seine Einsätze gegen die islamistische Hamas-Miliz in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Dabei brachte die Armee das Nasser-Krankenhaus, eine der größeren Kliniken des Küstengebiets, unter seine Kontrolle. Nach Darstellung von Mitarbeitern ist das Krankenhaus nicht mehr funktionsfähig. Die Armee teilte am Sonntagabend mit, Hunderte Terroristen und Terrorverdächtige, die sich in der Klinik versteckt hätten, seien gefangen genommen worden.  Einige von ihnen sollen sie sich als medizinisches Personal ausgegeben haben.

Minister Galant: "200 Terroristen ergaben sich"

Verteidigungsminister Joav Galant sieht derweil den Kampfgeist der Islamisten nach mehr als vier Monaten Krieg gebrochen. "200 Terroristen ergaben sich im Nasser-Spital, Dutzende weitere im Amal-Spital", sagte Galant am Sonntag bei einer Besprechung mit Armeekommandeuren. "Das zeigt, dass die Hamas ihren Kampfgeist verloren hat." Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Im Video: Israel hält an Rafah-Offensive fest

Zudem habe die aus Furcht vor den israelischen Sicherheitskräften abgetauchte Hamas-Führung unter Gaza-Chef Jihia al-Sinwar in ihren Verstecken den Kontakt zur Außenwelt verloren. "Die Gaza-Filiale der Hamas antwortet nicht", sagte Galant. "Es ist niemand mehr vor Ort übrig, mit dem man sprechen kann." Die Hamas-Führung im Ausland suche bereits nach Ersatz für Jihia al-Sinwar. Über organisierte Streitkräfte verfüge die Miliz nur noch im mittleren Gazastreifen sowie in Rafah, dem südlichen Grenzort zu Ägypten.

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Wann rückt Israels Armee in Rafah ein?

In Rafah bereitet sich die israelische Armee auf ein Einrücken vor, um die verbliebenen Hamas-Bataillone zu zerschlagen und dort vermutete Geiseln zu befreien. Die israelische Regierung hat aber diesbezüglich noch keinen Einsatzbefehl erteilt. Ein militärisches Vorgehen in der südlichsten Stadt des Gazastreifens ist höchst umstritten, weil sich dort auf engstem Raum 1,3 Millionen Palästinenser drängen, von denen die meisten vor den Kämpfen in anderen Teilen des Küstengebiets geflohen sind.

:newstime

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet und weitere 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

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Hamas-Behörde: Medizinische Versorgung schwierig

Bislang kamen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen fast 29.000 Palästinenser bei israelischen Angriffen und Kämpfen ums Leben. 68.880 weitere seien verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Gesundheitsbehörde sprach am Sonntag von einer dramatischen Situation. Eine große Zahl von Verletzten könne wegen nicht funktionsfähiger Krankenhäusern und fehlender Medikamente nicht behandelt werdet. Tausende Verwundete müssten in andere Länder gebracht werden, damit ihnen geholfen werden kann.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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