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49-Euro-Ticket

Pro Bahn: Bei Streik werden viele ihr Deutschlandticket kündigen

  • Veröffentlicht: 23.06.2023
  • 10:58 Uhr
  • Clarissa Yigit

Die Ankündigung einer Urabstimmung über unbefristete Streiks ist nicht nur für die Deutsche Bahn ärgerlich, sondern insbesondere für ihre Kund:innen. Diese könnten demnächst der Bahn den Rücken kehren.

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Nachdem die Tarifverhandlungen zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit der Deutschen Bahn (DB) gescheitert waren, kündigte die EVG am Donnerstag (22. Juni) eine Urabstimmung über unbefristete Streiks an. Außerdem seien weiterhin Warnstreiks möglich, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Allerdings habe es bisher noch keine konkreten Ankündigungen gegeben. Jedoch könnten längere Streiks sich negativ auf die Mobilitätswende – also weg vom Auto und hin zur Bahn – auswirken. "Die im Auto sitzen, werden sich bestätigt fühlen", erklärt der Bundesvorsitzende des "Fahrgastverbands Pro Bahn", Detlef Neuß gegenüber der dpa.

Verliert die Bahn nun Kunden?

So könnte – aus Sicht von Fahrgastvertretern – die Bahn dauerhaft zahlreiche Kund:innen auf Grund andauernder Streiks im Sommer verlieren. "Wenn es zum unbefristeten Streik kommt, wird es zu massiven Kündigungen beim Deutschlandticket kommen", warnt Neuß.

Hinzu komme, dass die Feriensaison quasi in den Startlöchern steht und Streiks somit insbesondere für Urlauber problematisch seien. Auch würden Ausstände Menschen treffen, die sich auf Grund der hohen Inflation keine große Urlaubsreise leisten könnten und stattdessen einen Ausflug mit der Bahn planten.

Daher dürften bei Arbeitsniederlegungen nicht alle Fahrten ausfallen, da viele Menschen auf Busse und Bahnen angewiesen seien. So sei – beispielsweise für den Weg zur Arbeit und zurück – morgens und nachmittags ein Grundangebot notwendig.

"Man war ja schon ziemlich dicht beieinander. Muss man da unbedingt über einen unbefristeten Streik noch mehr rausholen?", kritisiert Neuß das Handeln der EVG und betont, dass dies auf dem Rücken der Fahrgäste geschehe.

Wir fordern einen Streikfahrplan.

Detlef Neuß, Fahrgastverband Pro Bahn

"Wir fordern einen Streikfahrplan", verlangt Neuß abschließend und wiederholt somit die Position des Verbands.

Zudem teilte der Vorsitzende der EVG, Martin Burkert am Freitag (23. Juni) gegenüber dem BR mit: "Wir sind Tag und Nacht gesprächsbereit" und zeigte sich somit im Tarifstreit offen für eine Schlichtung.

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Zum Deutschlandticket

Im Frühjahr wurde das sogenannte Deutschlandticket für 49 Euro monatlich eingeführt. Seit Mai können nun Passagiere mit dem Fahrschein bundesweit sämtliche Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Rund zehn Millionen Menschen nutzten im Juni solch ein Ticket, schreibt die dpa und beruft sich auf Angaben aus der Branche – kündbar ist das Abonnement monatlich.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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