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Rasante Ausbreitung in Afrika

Mpox-Impfung und Verbreitung: Was Sie jetzt wissen müssen

  • Aktualisiert: 21.08.2024
  • 17:11 Uhr
  • Clarissa Yigit

Das Mpox-Virus verbreitet sich rasant in Afrika. Allerdings müssen sich die Menschen hierzulande bisher keine größeren Sorgen vor einer Infektion mit dem Virus machen.

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Inhalt

Es ist noch nicht so lange her, da hat die ganze Welt ein Virus in Atem gehalten – Corona oder auch Covid-19.

Nun ist schon das nächste Virus auf dem Vormarsch. Es handelt sich um das Mpox-Virus (englisch "Monkeypox", auf Deutsch "Affenpocken"). Dieses breitet sich zurzeit rasant in Afrika aus.

Bisher sehen Expert:innen allerdings keine Gefahr für Deutschland. Zum einen sei das Mpox-Virus nicht so ansteckend wie Corona. Zum anderen könne man sich leichter davor schützen, vor allem, da es bereits eine Impfung dagegen gibt.

Zudem gibt es bisher keinerlei akutes Ausbruchsgeschehen in der Bundesrepublik und sei auch für die Zukunft äußerst unwahrscheinlich, berichtet BR24. So ist die Variante "Klade Ib" in Deutschland bislang nicht übertragen worden

Im Video: Neue Mpox-Variante - Schweden meldet ersten Fall außerhalb Afrikas

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Erste Infektion in Europa nach Reiserückkehr aus Afrika

Allerdings wurde am Donnerstag (15. August) die erste Infektion mit der Mpox-Variante Klade Ib in Europa (genauer in Schweden) diagnostiziert. Bei der betroffenen Person handelte es sich um einen Reiserückkehrer aus Afrika. Auch zukünftig werde es vermutlich in vielen europäischen Ländern solche Fälle von "importiertem" Mpox geben.

Dennoch könne die Lage in Afrika nicht auf Deutschland übertragen werden, äußert sich Professor Christoph Spinner, Facharzt für Infektiologie am Münchner Klinikum rechts der Isar, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, da dort viele Menschen keinen Zugang zum medizinischen System haben.

Daher warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem Notstand, da es in den betroffenen Regionen in Afrika nicht genügend Impfstoff gibt.

Schutz vor Mpox bei Reisen in Infektionsgebiete

  • Achtsam bei Körperkontakt sein (insbesondere bei sexuellen Kontakten). Kondome können das Ansteckungsrisiko reduzieren.
  • Vermeidung von Hautkontakt (insbesondere mit offenen Wunden, Ausschlägen oder Schleimhäuten) von Mpox-infizierten Personen. Die typischen Hautbläschen bei Mpox sind dabei am ansteckendsten.
  • Auf Hygiene achten, da das Mpox-Virus eine gewisse Zeit auch auf Oberflächen überleben kann – wenn auch nicht lange.

Die Viruserkrankung Mpox befällt den Menschen hauptsächlich durch Kontakt mit einem infizierten Tier (Zoonose) oder dessen Ausscheidungen. Aber auch der Verzehr von nicht durcherhitztem Fleisch eines infizierten Tieres dient als Überträger.

Das Virus kann sich nicht über die Luft, sondern nur über Hautkontakt verbreiten. Eine Übertragung von Mpox-Viren von Mensch zu Mensch ist zudem eher selten.

Krankheitszeichen einer Mpox-Infektion sind vorwiegend Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten sowie ein charakteristischer Hautausschlag. Die Symptome dauern in der Regel zwei bis vier Wochen an. Zudem verschwinden diese meist wieder ohne Behandlung von alleine.

Alles in allem ist die Viruserkrankung Mpox immer noch weniger ansteckend als die Grippe oder Corona.

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Impfung gegen Mpox

In Deutschland ist seit dem Jahr 2013 der Pockenimpfstoff Imvanex (Name in den USA: Jynneos und in Kanada: Imvamune) zugelassen. Dieser darf nun seit dem Jahr 2022 auch als Mpox-Impfung verabreicht werden.

Laut dem Robert Koch-Institut wird die Impfung gegen Mpox aktuell aber nur bestimmten Personengruppen empfohlen. Hierzu zählen:

  • Menschen über 18 Jahre, die ungeschützt körperlichen Kontakt zu an Affenpocken Erkrankten hatten
  • Männern mit männlichen, häufig wechselnden Sexualpartnern
  • Personal in Speziallaboren mit Kontakt zu Orthopockenmaterial
  • Personen, die beabsichtigen, nach Afrika zu reisen

Der Lebendimpfstoff kann sich im Menschen nicht mehr vermehren. Er besteht aus einem modifizierten Vacciniavirus und trägt die wissenschaftliche Bezeichnung "Modified Vaccinia Ankara – Bavarian Nordic" (MVA-BN).

Eine zweimalige Impfung im Abstand von mindestens 28 Tagen schützt Reisende daher "sehr gut" gegen eine Infektion mit dem Affenpocken-Virus. Demnach besteht bereits zwei Wochen nach der ersten Impfung ein guter Basisschutz. Allerdings lässt dieser nach rund zwei Jahren nach und muss dann aufgefrischt werden. Mit der zweiten Impfung (frühestens vier Wochen nach der ersten) besteht ein lebenslanger Schutz vor dem Monkeypox-Virus.

Dennoch ist das Risiko nicht gänzlich ausgeschlossen (unabhängig davon, ob ein- oder zweimalig geimpft wurde), sich dennoch mit Mpox-Viren zu infizieren, so das RKI.

Auch eine alte Pockenimpfung (erkennbar an einem kreisrunden Abdruck am Oberarm) könnte als eine Teilimmunität gegen Mpox wirken und vor einem schweren Verlauf der Krankheit schützen, vermutet das RKI.

In Westdeutschland wurde die Pockenimpfung standardmäßig bis 1976 durchgeführt; in Ostdeutschland bis 1982. Als Booster empfiehlt sich dann eine einmalige Impfung mit dem Mpox-Impfstoff Imvanex.

Im Video: Weltweite Notlage wegen Mpox - nicht genügend Impfstoff

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Niedersachsens Gesundheitsminister drängt auf Impfstoff

Um eine weitere Ausbreitung des Mpox-Virus zu verhindern, drängt Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) auf eine schnelle und umfangreiche Lieferung von Impfstoffen. "Wir müssen alle Kräfte mobilisieren, um die afrikanischen Länder bei der Bekämpfung der Mpox-Epidemie zu unterstützen", zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) Philippi aus einer Mitteilung. So müssten "schnellstmöglich so viele Impfdosen wie möglich nach Zentralafrika" geliefert werden.

Alleine im Jahr 2024 wurden mehr als 14.000 Mpox-Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle aus der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern Afrikas gemeldet. Aufgrund der Mpox-Ausbrüche in Afrika (und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante) hatte die WHO daher am Mittwoch (14. August) die höchste Alarmstufe ausgerufen.

  • Verwendete Quellen:
  • RKI: "Schutzimpfung gegen Mpox/Affenpocken: Häufig gestellte Fragen und Antworten"
  • Nachrichtenagentur dpa
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