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Flugangst

Turbulenzen im Flugzeug: 5 nützliche Tipps

  • Veröffentlicht: 26.07.2024
  • 16:47 Uhr
  • Linda-Noelle Wolter

Wer häufig in einem Flugzeug sitzt, hat sie vermutlich schon einmal zu spüren bekommen: Turbulenzen. Viele haben ein flaues Gefühl im Magen, sobald die Sitze anfangen zu wackeln. Doch wie werden Turbulenzen eigentlich ausgelöst und was kann man tun, um sich sicherer zu fühlen?

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Was sind Turbulenzen?

Das Wort Turbulenz leitet sich vom lateinischen "turbulentĭa" ab und bedeutet so viel wie unruhig oder aufgewühlt. Wenn es also im Flugzeug unruhig wird und extrem wackelt, spricht man von Turbulenzen. Meist geschieht das aufgrund von Änderungen der Geschwindigkeit und Richtung der Luftströmungen.

So entstehen Turbulenzen

Grundsätzlich entstehen Turbulenzen, wenn verschiedene Strömungen in der Luft aufeinandertreffen. Das bringt ein Flugzeug zum Schwanken.

Das kann verschiedene Auslöser haben: zum Beispiel sogenannte Jetstreams. Dabei handelt es sich um Windfelder mit starken Geschwindigkeiten, die durch horizontale Temperaturunterschiede in der Atmosphäre entstehen.

Auch Gewitter und die damit verbundenen aufsteigenden warmen und absinkenden kalten Luftmassen können Turbulenzen auslösen. Sie werden daher gerne von Pilotinnen und Piloten umflogen.

Ebenso können vorausfliegende Flugzeuge Luftverwirbelungen hinterlassen, die zum Ruckeln der eigenen Maschine führen. Auch hohe Bergketten können laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) einen Einfluss auf den Luftdruck haben, da sie die Luftschichten durch die hohen Hindernisse auf und ab bewegen. Die turbulentesten Flugrouten sollen daher über Gebirge führen.

Ist der Himmel klar und wolkenfrei, spricht man von sogenannten Klarluftturbulenzen. Diese sind besonders tückisch, da sie laut des Deutschen Wetterdienstes ohne Vorwarnung auftreten.

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Mehr Turbulenzen durch Klimawandel

Wie der Luftfahrt-Ingenieur und Pilot Jens Heider vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärt, könnten Turbulenzen durch den Klimawandel in Zukunft immer mehr zunehmen. Studien dazu führt die britische Universität Reading durch. Die Forschenden fanden bereits 2013 heraus, dass mit einer Zunahme von CO2 in der Luft auch das Aufkommen von Klarluftturbulenzen steigt.

Eine höhere Anzahl an Turbulenzen sorgt nicht nur für ein ruckeliges Flugerlebnis und damit verbundene Verletzungen oder oder Beschädigungen der Flugkabine, sondern könnte auch zu höheren Spritkosten und Flugverspätungen führen, da mehr Flugrouten umgeleitet oder verlegt würden. Laut dem US-Zentrum für Atmosphärenforschung (NCAR) kosteten die Auswirkungen von Turbulenzen die kommerziellen Fluglinien in der Vergangenheit bereits 150 bis 500 Millionen Dollar jährlich. Die höheren Kosten der Airlines könnten sich auf den Ticketpreis der Passagiere übertragen.

Im Video: Anstieg um 55 Prozent - Immer häufiger und stärkere Turbulenzen

Hier treten Turbulenzen am häufigsten auf

Das Turbulenzvorhersage-Portal "Turbli" hat die  Flugrouten mit der höchsten durchschnittlichen Turbulenz im Jahr 2023 zusammengefasst.

Das sind die Top 5 weltweit:

  1. Santiago de Chile - Santa Cruz (Bolivien)
  2. Almaty (Kasachstan) - Bischkek (Kirgistan)
  3. Lanzhou (China) - Chengdu (China)
  4. Nagoya (Japan) - Sendai (Japan)
  5. Mailand (Italien) - Genf (Schweiz)

Das sind die Top 5 in Europa:

  1. Mailand (Italien) – Genf (Schweiz)
  2. Mailand (Italien) – Zürich (Schweiz)
  3. Genf (Schweiz) – Zürich (Schweiz)
  4. Marseille (Frankreich) – Zürich (Schweiz)
  5. Ljubljana (Slowenien) – Zürich (Schweiz)

Im Video: Sicherheitsreport - Diese deutschen Flughäfen fallen durch

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Sind Turbulenzen im Flugzeug gefährlich?

Grundsätzlich gibt es keinen Grund zur Sorge beim Auftreten von Turbulenzen. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, sind Flugzeuge in der Regel so gebaut, dass ihnen verschiedene Luftströme nichts anhaben können.

Außerdem bekommen Pilotinnen und Piloten vor dem Abflug bereits Wetterinformationen, aus denen mögliche Turbulenzen hervorgehen. Diese werden in der Vorbereitung auf die Reise berücksichtigt. Und auch, wenn ein Flugzeug auf Turbulenzen trifft, sind Pilotinnen und Piloten für diese geschult und können reagieren. Eine Meldung an die Flugsicherheit soll verhindern, dass andere Flieger ebenfalls in die Turbulenzen hineinfliegen, so Heider.

Gefährlich wird es nur für Passagiere jedoch, wenn sie nicht angeschnallt sind. Denn dann können sie durch die Erschütterungen stürzen oder sich an Gegenständen, anderen Passagieren oder der Flugzeugkabine verletzen. Auch herumfliegendes Gepäck kann ein Verletzungsrisiko darstellen. Erst im Mai 2024 wurden bei einem Flug von London nach Singapur mehrere Menschen während Turbulenzen verletzt. Ein Mann starb sogar tragischerweise an den Folgen seiner Verletzungen. Singapore Airlines habe laut Medienberichten daraufhin seine Anschnall-Regeln verschärft. Sobald die Anschnallzeichen aufleuchten, muss sich nun auch die Crew hinsetzen und anschnallen. Es werden dann nicht wie bisher weiterhin Speisen und Heißgetränke ausgegeben.

Anschnallzeichen im Flugzeug.
Anschnallzeichen im Flugzeug.© imago/photothek

Fünf nützliche Tipps zum Verhalten bei Turbulenzen

Kommen die Turbulenzen unerwartet oder sind nicht zu umfliegen, gibt es einiges, was die Passagiere selbst für ihr Wohlbefinden tun können:

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1. Hinsetzen und Anschnallen

Wer sich nicht gerade die Beine vertritt oder die Bordtoilette besucht, sollte stets angeschnallt sein. Dazu rät laut dpa auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. So können auch plötzlich auftretende Turbulenzen den Passagieren nichts anhaben.

Auch Essen, Getränke und Gepäck sollten bei auftretenden Turbulenzen gesichert sein, damit sie nicht umherfliegen und so eine Gefahr darstellen.

Übrigens: Der Mythos, dass man auf den Sitzen in der Mitte des Flugzeugs sicherer vor auftretenden Turbulenzen ist, stimmt nicht. Wenn ein Flugzeug absackt, ist es egal, wo man sitzt, so Jens Heider auf Nachfrage der dpa.

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2. Crew um Hilfe bitten

Sollte man während des Fluges Angst verspüren, kann man die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter jederzeit um Hilfe bitten. Das geschulte Bordpersonal kann den beunruhigten Fluggästen häufig schon in einem kurzen Gespräch die Angst nehmen.

3. Über Turbulenzen informieren

Es gibt verschiedene Apps und Websites, auf denen man sich bereits vor Abflug über mögliche Turbulenzen informieren kann. Das Online-Portal "Turbli" beispielsweise bietet kostenlose Auskünfte in englischer Sprache an.

4. Fakten kennen

Häufig hat man vor dem Unbekannten am meisten Angst. Daher ist es von Vorteil, sich die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen eines Fluges bewusst zu machen. Wie bereits in diesem Artikel beschrieben, sind sowohl das Flugzeug als auch die Flugcrew auf Turbulenzen vorbereitet.

5. Beruhigende Aktivitäten

Neigt man zu Flugangst, sollte man sich schon vorab überlegen, welche Tätigkeiten einen in der Luft beruhigen können. Das könnte zum Beispiel eine Audio-Meditation, die Lieblingsmusik oder ein gutes Buch sein. Alles ist erlaubt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Carbon Brief: "Guest post: Air passengers face a bumpier ride due to climate change"
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