Anzeige
Chaos nach Übernahme des Kurznachrichtendienstes

Twitter-Drama: Musk schließt Insolvenz nicht aus

  • Veröffentlicht: 11.11.2022
  • 08:55 Uhr
  • jot
Droht dem Kurznachrichtendienst Twitter die Insolvenz?
Droht dem Kurznachrichtendienst Twitter die Insolvenz?© Mary Altaffer/AP/dpa

Das Chaos bei Twitter nach der Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk geht weiter. Jetzt schließt der neue Besitzer sogar eine Insolvenz des Kurznachrichtendienstes nicht mehr aus.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Twitter-Chef Elon Musk schließt eine Insolvenz des Dienstes nicht aus.

  • Der Tech-Milliardär warnt vor einem Milliardenloch bei Twitter.

  • Er schließt weitere Entlassungen nicht aus.

Das Chaos bei Twitter seit der Übernahme durch Elon Musk könnte dramatische Folgen haben. Jetzt hat Tech-Milliardär Musk sogar eine Insolvenz des Kurznachrichtendienstes nicht mehr ausgeschlossen. Vor Mitarbeiter:innen warnt Musk, dass bei Twitter im kommenden Jahr ein Milliarden-Loch in der Bilanz klaffen könnte. Wenn es unter diesen Umständen nicht gelinge, mehr Geld einzunehmen als ausgegeben werde, sei "eine Insolvenz nicht ausgeschlossen", zitierten Musk unter anderem der Finanzdienst Bloomberg sowie die Tech-Medien "The Information" und "Platformer". Sein jüngster Verkauf von Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla im Wert von vier Milliarden Dollar sei zur Rettung von Twitter nötig gewesen.

Musk schließt Twitter-Insolvenz nicht aus

Der Tesla-Chef hatte Twitter für 44 Milliarden US-Dollar gekauft. Der Dienst schrieb bereits vor der Übernahme rote Zahlen. Nach dem Deal beklagte Musk einen Umsatzeinbruch, weil einige große Werbekunden Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt hatten. Sie sorgen sich, dass ihre Werbung neben anstößigen Tweets auftauchen könnte, wenn Musk wie angekündigt die Inhalte-Regeln lockern sollte.

Auf Twitter lastet zudem der Kredit von rund 13 Milliarden Dollar, den Musk für den Kauf aufnahm. Medienberichten zufolge kostet die Bedienung dieser Schulden rund eine Milliarde Dollar im Jahr. Der Tech-Milliardär will die Werbe-Erlöse, die bisher 90 Prozent der Einnahmen ausmachen, durch ein Abo-Geschäft ergänzen. Der Start seines neuen Abos mit Verifizierung-Häkchen sorgte zunächst für Chaos, weil einige Nutzer Prominente und Unternehmen mit Fake-Accounts imitierten.

Anzeige
Anzeige

Weitere Jobs bei Twitter in Gefahr

Als erste radikale Sparmaßnahme hatte Musk sofort nach der Übernahme rund jeden zweiten der zuvor etwa 7.500 Jobs bei Twitter gestrichen. Jetzt sagte er den Berichten zufolge, dass die Firma zum Teil immer noch zu viele Beschäftigte habe.

Derweil scheinen sich die Befürchtungen der Werbewirtschaft zu einer Zunahme von anstößigen Inhalten zu bewahrheiten. Die Zahl der rassistischen Beleidigungen bei Twitter ist nach der Übernahme der Social-Media-Plattform durch Musk einem aktuellen Bericht zufolge stark angestiegen. Forscher der Nichtregierungsorganisation Center for Countering Digital Hate berichteten, die Zahl der Tweets, die eine oder mehrere rassistische Beleidigungen enthielten, habe in der Woche nach dem Kauf Twitters durch Musk deutlich zugenommen.

Zunahme rassistischer Beschimpfungen

Eine Beschimpfung für schwarze Menschen sei mehr als 26.000 Mal gefunden worden, was dem dreifachen Durchschnitt für das Jahr 2022 entsprochen habe. Auch andere Diskriminierungen nahmen den Angaben zufolge zu. Eine Formulierung zur Herabwürdigung von Transpersonen habe um 53 Prozent zugenommen, die Verwendung eines beleidigenden Begriffs für homosexuelle Männer sei um 39 Prozent über den jährlichen Durchschnitt geklettert. Auch beleidigende Begriffe, die auf hispoamerikanische Menschen und Juden abzielen, wurden häufiger gefunden.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur AP
Mehr News
Francois Bayrou
News

Frankreich hat einen neuen Premier: Macron ernennt François Bayrou

  • 13.12.2024
  • 13:10 Uhr