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"Frauenfeindlich"

Frauen in Trumps Familie sollen "in Angst" leben: Autorin zeichnet Bild von Extrem-Patriarchen

  • Aktualisiert: 23.09.2024
  • 09:29 Uhr
  • Lisa Apfel

Donald Trump gilt nicht gerade als Gentleman. Ein Buch enthüllt: Auch die Frauen in seiner Familie soll der Ex-US-Präsident nicht respektvoll behandeln.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump steht gern an der Spitze - und das laut einem Buch nicht nur in der Politik, sondern auch zu Hause.

  • In "The Trump Women: Part of the Deal" wird von den wichtigsten Frauen des Ex-US-Präsidenten erzählt - und wie er sie behandelt.

  • Die Autorin erzählt nun im "Spiegel"-Interview: Trump soll es nicht leiden können, wenn Frauen in der Familie zu viel Macht haben. Die Trump-Frauen sollen demzufolge sogar "in Angst" leben.

Donald Trump und die Frauen – darüber könnte man ein ganzes Buch schreiben. Das dachte sich auch US-Journalistin Nina Burleigh, die genau das getan hat. Burleighs Werk "The Trump Women: Part of the Deal" erzählt die Geschichte der wichtigsten Frauen in Trumps Leben. Das Buch zeigt vor allem eines: Donald Trumps Frauenfeindlichkeit.

Dass der Ex-US-Präsident nicht gerade ein Gentleman ist, ist schon lang bekannt – man erinnere sich nur an den "grab 'em by the pussy"-Skandal.

Im "Spiegel"-Interview unterstreicht Burleigh mit Blick auf Trumps TV-Duell mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris Trumps Abneigung gegen das andere Geschlecht nochmals: "Trump muss die Person, mit der er auf einer Bühne steht, immer dominieren – besonders, wenn es eine Frau ist." Frauen niederzumachen, sei Teil der Persönlichkeit des Republikaners.

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Buch enthüllt: Trump verschweigt Erfolgs-Story seiner Oma

Angesprochen auf ihr Buch hebt Burleigh dann auch eine ungewöhnliche Strategie in Donald Trumps Wahlkampf hervor. Die "faszinierende" Geschichte von dessen Großmutter Elizabeth ist nämlich eigentlich wie gemacht dafür: Trumps Großvater, ein deutscher Immigrant, machte in den USA ein Vermögen und holte seine Frau Anfang des 20. Jahrhunderts nach. 1918 verstarb Großvater Trump – und Elizabeth gründete mit ihrem Erbe die "Trump Corporation".

"Mit ihr hat alles begonnen, ohne sie stünde der Name 'Trump' heute nicht an Gebäuden oder Golfplätzen weltweit", so Burleigh im "Spiegel".  Jeder andere Politiker würde diese Geschichte der Autorin zufolge an die Öffentlichkeit tragen – nicht so Trump. "Ich denke, dass es mit Trumps Vater zu tun hat, der ein Patriarch war", mutmaßt Burleigh über die Gründe für dieses ungewöhnliche Verhalten.

"Trump bekam von klein auf beigebracht, dass Frauen in der Hierarchie unter Männern stehen, und dass man sie dominieren muss. Elizabeth Christ Trump zu erwähnen, würde bedeuten, einer Frau Macht zu geben – und das will Trump nicht."

Autorin: Trump will unbedingt zur Oberschicht gehören

Zudem wolle Trump "um jeden Preis" Teil des "alten Geldadel" sein, also denjenigen, "die seit Jahrhunderten zur amerikanischen Aristokratie gehörten." Das hat Trump Burleigh zufolge wiederum von seiner Mutter Mary Anne geerbt. In Schottland geboren, kam die in die USA, um als Hausmädchen zu arbeiten. Irgendwann lernte sie den damals schon wohlhabenden Vater Donald Trumps kennen. "Mary Anne tat ihr Leben lang alles, um möglichst 'classy', also nobel zu wirken: Sie wollte ihre Herkunft verschleiern. Und Trump macht es heute genauso", erklärt Burleigh.

Die US-Journalistin beschreibt laut dem "Spiegel" den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner in ihrem Buch als Mann, der keine starken Frauen neben sich duldet.

So deute Burleigh an, dass Trumps Scheidung von seiner Frau Ivana damals den Grund hatte, dass diese zu erfolgreich wurde. Auf die Frage, wie das mit Trumps Wahlkampfmanagerin 2016, Kellyanne Conway, zusammenpasse, antwortet Burleigh: "Das eine ist privat, das andere Business. Trump hat offen gesagt, dass eine Frau, die arbeitet, 'gefährlich' ist, weil sie ihrem Mann nicht genug Aufmerksamkeit schenkt, weil sie ihm kein Abendessen zubereitet. Kellyanne Conway muss nicht für ihn kochen."

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Melania Trump: Luxus gegen Meinung

Auch auf Trumps aktuelle Ehefrau, Melania, geht Burleigh im Interview ein. Deren Leben im Luxus hat demnach einen Preis: Donald Trump ermöglichte Melania – die nicht aus reichem Hause stammt – den Lebensstil, von dem sie immer geträumt hatte. "Aber im Gegenzug muss sie sich ihm unterwerfen. So wie alle Frauen in Trumps Dunstkreis", so Burleigh.

Melania Trump hatte in den letzten Monaten für Schlagzeilen gesorgt, da sie im Wahlkampf ihres Mannes kaum eine Rolle spielte. Generell hat sie sich seit dem Auszug aus dem Weißen Haus 2020 rar gemacht und sich kaum in der Öffentlichkeit gezeigt.

"Meinen Recherchen zufolge ist Melania nicht an Politik oder politischer Macht interessiert. Sie will nur Komfort und ein angenehmes Leben: die beste Feuchtigkeitscreme, die es gibt, einen Pool, teuren Schmuck", so Burleigh. Warum die Ex-First-Lady einen weiteren Wahlkampf dann überhaupt mitmacht? "Trump wollte eine unterwürfige Frau – sie kann sich auch nicht erlauben, sich anders zu verhalten."

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Ivanka ist "modernisierte Version von Trump"

Neben Großmutter, Mutter und (Ex-)Ehefrauen gibt es da aber noch eine wichtige Frau in Donald Trumps Lebens: Tochter Ivanka. Sie machte Trump während seiner Amtszeit zu seiner Beraterin. Sie sei laut Burleigh "die Verkörperung dessen, was Trump sein will": Reich geboren, Teil der amerikanischen Aristokratie. Ivanka sei gewissermaßen "die modernisierte Version von Trump."

Doch ganz so glamourös scheint auch das hinter verschlossenen Türen nicht zu sein: Wie alle Trump-Frauen lebt der US-Journalistin zufolge auch Ivanka in Angst. Angst unter anderem davor, dass ihr Vater sie "exkommunizieren" könnte, wenn sie nicht loyal sei, nimmt Burleigh an.

Neben Ivanka hat Trump noch seine Söhne Donald Jr. und Eric, alle drei sind die Kinder von der mittlerweile verstorbenen Ivana. Zudem hat der Ex-US-Präsident eine weitere Tochter, Tiffany, mit Marla Maples. Als Jüngster in der Hierarchie folgt Sohn Barron, den Trump gemeinsam mit Melania hat.

Eine weitere Frau im Familien-Clan, die Trump treu unterworfen ist, ist Lara Trump – Ehefrau von Eric. Sie hat einen wichtigen Posten bei den Republikanern inne.

"Wichtig ist nur, dass die Frau zu Hause sitzt"

Angesprochen auf das "Projekt 2025", einer Blaupause, die angeblich Trumps Pläne für eine mögliche, neue Präsidentschaft skizzieren soll, wird Burleigh sehr deutlich. Im "Projekt 2025" heißt es laut "Spiegel" nämlich unter anderem, dass Ehen und Familien künftig 'biblisch begründet' sein sollten.

"Trump ist patriarchal und frauenfeindlich – und dieses Projekt ist der Versuch, beides in den Gesetzen der USA zu verankern", so die Autorin. Beim "Projekt 2025" sei es egal, ob man ein guter Vater oder Ehemann ist. "Wichtig ist nur, dass die Frau zu Hause sitzt, sich um die Kinder kümmert, und sich ihrem Mann unterwirft. Und genau das will Trump auch."

  • Verwendete Quellen:
  • "Spiegel"-Interview: "Sie leben alle in Angst"
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