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Republikaner ausgedünnt

US-Wahlkampf: Trump schwänzt TV-Duell und zieht Solo-Show ab

  • Aktualisiert: 11.01.2024
  • 13:56 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, spricht bei einer Town-Hall-Veranstaltung des Fernsehsenders Fox News
Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, spricht bei einer Town-Hall-Veranstaltung des Fernsehsenders Fox News© Carolyn Kaster/AP

Die republikanischen Bewerber:innen für das Weiße Haus werden immer weniger. Doch Umfragen zufolge läuft ohnehin alles auf Skandalfigur Trump hinaus. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die verbliebenen Kandidat:innen der US-Republikaner duellieren sich erneut im Fernsehen.

  • Der haushohe Favorit Trump bleibt der Debatte mit Haley und DeSantis wieder fern.

  • Mit Chris Christie verabschiedet sich ein weiterer Bewerber im Rennen ums Weiße Haus.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte: Während sich die US-Republikaner:innen Nikki Haley und Ron DeSantis kurz vor dem Start der Präsidentschaftsvorwahlen in einem TV-Duell gegenseitig scharf angriffen, blieb Top-Favorit und Ex-US-Präsident Donald Trump der Debatte abermals fern. Der 77-Jährige zog einen parallelen Solo-Auftritt im Fernsehsender Fox News vor.

Republikaner-Debatte wieder ohne Trump

Bei der Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsanwärter standen Haley und DeSantis am Mittwochabend (10. Januar) im Bundesstaat Iowa erstmals nur zu zweit auf der Bühne. Nur wenige Stunden vorher war der frühere republikanische Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, aus dem Vorwahl-Rennen ausgestiegen - angesichts mauer Umfragewerte.

Im Video: Trump fordert vor Gericht rechtliche Immunität

Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen und Floridas Gouverneur nutzten fast jede Antwort für eine verbale Attacke gegen den anderen. Trump wurde von beiden mit eher zahmen Angriffen bedacht. "Ich schätze, was Präsident Trump geleistet hat", sagte DeSantis. Sein Parteikollege habe an vielen Stellen allerdings nicht geliefert, was er versprochen habe. Politiker müssten "Diener des Volkes" sein und nicht "Herrscher über das Volk", stichelte er. Und mit Trump als Kandidat würde sich alles nur um die vergangene Wahl, juristische Probleme und Gerichtsverfahren drehen.

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Nur leise Kritik am Top-Favoriten Trump

Auch Haley übte eher Zurückhaltung gegenüber Trump. "Ich denke, er war der richtige Präsident zur richtigen Zeit. Ich stimme mit vielen seiner politischen Maßnahmen überein", sagte sie. Aber seine Art sei nicht ihre. Rache und Drama lägen ihr nicht. Und Trump sei nicht der richtige Präsident für die Zukunft. Mit ihm gäbe es "vier weitere Jahre Chaos". Zumindest betonte die 51-Jährige jedoch, dass Trump die jüngste Präsidentenwahl gegen den Demokraten Joe Biden verloren habe. Weiterhin das Gegenteil zu behaupten, sei falsch, kritisierte sie.

Im Video: Biden wirft Trump Nazi-Rhetorik vor

In Iowa steht kommende Woche die erste Vorwahl der Republikaner an. Wer Präsidentschaftskandidat der Partei werden will, muss sich zuerst bei den internen Abstimmungen in den einzelnen Bundesstaaten durchsetzen. Die eigentliche Präsidentenwahl ist Anfang November. In Umfragen liegt Trump im schrumpfenden Bewerberfeld der Republikaner trotz aller Skandale und juristischen Probleme mit großem Abstand vorne und rangiert allgemein fast 50 Prozentpunkte vor Haley und DeSantis. In den beiden ersten Vorwahlstaaten Iowa und New Hampshire ist der Abstand geringer, und es sieht vor allem für Haley besser aus. Sie und DeSantis kämpfen derzeit aber vorrangig um Platz zwei.

Ex-Präsident: Werde kein Diktator sein

Bei seinem parallel zur Debatte ausgestrahlten Solo-Auftritt bei Fox News ätzte Trump gegen DeSantis, dieser sei praktisch gar nicht mehr im Rennen. Der 77-Jährige spielte erneut darauf an, dass er DeSantis zu Beginn seiner Karriere geholfen habe. "Er würde in einer Pizzeria oder vielleicht in einer Anwaltskanzlei arbeiten, wenn ich ihn nicht unterstützt hätte."

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:newstime

Ein wichtiges Thema der Sendung war Migration. "Wir werden die größte Abschiebeaktion in der Geschichte unseres Landes durchführen", kündigte Trump mit Blick auf Menschen ohne Papiere im Land an. "Wir bringen alle dorthin zurück, wo sie hergekommen sind." Hinsichtlich seines Kommentars vor einigen Wochen, dass er am ersten Tag seiner Amtszeit ein Diktator sein werde, sagte Trump, dass er von den Demokraten als Diktator dargestellt werde. "Ich werde kein Diktator sein", beteuerte er mit Blick auf eine mögliche zweite Amtszeit.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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