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Nachbarschaft im Universum

Sind Schwarze Löcher der Erde doch viel näher als gedacht?

  • Aktualisiert: 15.09.2023
  • 10:51 Uhr
  • Stefan Kendzia
Simulation: Schwarze Löcher sind der Erde wohl viel näher an Erde als gedacht
Simulation: Schwarze Löcher sind der Erde wohl viel näher an Erde als gedacht© NASA’s Goddard Space Flight Center

Als das bisher der Erde am nächsten befindliche Schwarze Loch Gaia BH1. Rund 1.560 Lichtjahre ist es von uns entfernt. Jetzt werden im Sternhaufen der Hyaden mehrere Schwarze Löcher vermutet, in nur etwa 150 Lichtjahren Entfernung - damit wären diese Schwarzen Löcher sozusagen in der Nachbarschaft der Erde.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das bisher nächstgelegene Schwarze Loch zur Erde ist rund 1.560 Lichtjahre von uns entfernt.

  • Neue Untersuchungen legen nahe, dass zwei bis drei Schwarze Löcher und nur 150 Lichtjahren Entfernung existieren sollen.

  • Diese Entdeckung hilft, die Evolution von Sternenhaufen besser zu verstehen und mehr über die Verteilung von Schwarzen Löchern in der Galaxie zu erfahren.

Schwarze Löcher galten bisher als weit, weit von der Erde entfernt. Die nächsten Schwarzen Löcher gibt es etwa 1.560 Lichtjahre von uns entfernt. Eine neue These von Wissenschaftler:innen könnte nun diese Annahme entkräften: Reist man lediglich 150 Lichtjahre, würde man mitten im Sternhaufen der Hyaden Schwarze Löcher bewundern können. Näher als jemals gedacht.

Im Video: Schwarzes Loch richtet Strahl direkt auf die Erde

Astronomisch gesehen nur ein Kurztrip bis zum nächsten Schwarzen Loch

Zehnmal näher als bisher gedacht, sollen Schwarze Löcher der Erde sein. Das legt eine Analyse des Sternhaufens der Hyaden nahe. Die bisher nächsten Schwarzen Löcher waren etwa 1.560 Lichtjahre entfernt - ein Lichtjahr entspricht einer Entfernung von rund neun Billiarden Kilometern. Jetzt müsse man "nur" noch eine Reise von 150 Lichtjahren unternehmen, um eines der zwei bis drei vermuteten Schwarzen Löcher zu besuchen.

Dabei ist es tatsächlich sehr schwer, Schwarze Löcher zu entdecken. Generell ist alles, was lichtlos ist, schwerer auszumachen als Dinge, die hell sind. Dass nun Schwarze Löcher auch noch sozusagen in nächster Nachbarschaft vorkommen sollen, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Eine Studie im Fachjournal "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" soll das jetzt ändern. Simulationen legen nahe, dass im Sternenhaufen der Hyaden Schwarze Löcher vorkommen - so nah wie noch nie. Die Studie stützt sich dabei auf Daten des Weltraumteleskops Gaia der europäischen Weltraumorganisation ESA, das in unmittelbarer räumlicher Nähe des James-Webb-Weltraumteleskops operiert.

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Die Hyaden - ein ganz besonderer Sternenhaufen

Laut "Standard" interessierten sich die Wissenschaftler:innen für die Entstehung des Sternenhaufens der Hyaden besonders. Herausgekommen sein soll, dass die Entstehung der derzeitigen Form ohne die Hinzunahme weiterer Objekte nicht zu erklären wäre. "Unsere Simulationen passen nur dann zur Masse und Größe der Hyaden, wenn einige Schwarze Löcher im Zentrum des Haufens vorhanden sind oder zumindest bis vor Kurzem vorhanden waren", sagt Erstautor Stefano Torniamenti von Universität Padua.

"Diese Beobachtung hilft uns zu verstehen, wie die Anwesenheit von Schwarzen Löchern die Entwicklung von Sternhaufen beeinflusst und wie Sternhaufen ihrerseits zu Gravitationswellenquellen beitragen", sagt Mark Gieles von der Universität Barcelona. "Diese Ergebnisse geben uns auch Aufschluss darüber, wie diese mysteriösen Objekte in der Galaxie verteilt sind".

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