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Neue EU-Regel

WhatsApp plant große Änderung für Chats ab März 2024

  • Aktualisiert: 05.03.2024
  • 16:40 Uhr
  • Clarissa Yigit
Ab März sollen User:innen unterschiedlicher Messenger-Dienste plattformübergreifend mit WhatsApp-User:innen chatten können.
Ab März sollen User:innen unterschiedlicher Messenger-Dienste plattformübergreifend mit WhatsApp-User:innen chatten können.© REUTERS/Dado Ruvic/Illustration

Ab März soll es, zumindest technisch, möglich sein, über eine beliebige Chat-App WhatsApp-User:innen zu kontaktieren. Allerdings wird dieses Angebot bisher nur einseitig zur Verfügung gestellt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Per WhatsApp chatten, ohne WhatsApp installiert zu haben, soll ab März möglich werden. 

  • Diese Maßnahme musste der Konzern als sogenannter Gatekeeper umsetzen.

  • Allerdings müssten sich nun andere Messenger-Dienste für diesen Dienst bereiterklären.

WhatsApp kündigt einige Veränderungen an. So soll es bereits ab März möglich sein, über eine beliebige Chat-App (beispielsweise Telegram) andere Personen via WhatsApp zu kontaktieren, schreibt "netzwelt.de". Ein eigenes WhatsApp-Konto sei dann nicht mehr notwendig.

Meta muss neue EU-Auflage erfüllen

Möglich macht diese neue Art der Kommunikation eine neue EU-Richtlinie, mit der die Europäische Union (EU) beabsichtigt, das Internet stärker zu regulieren. Mithilfe des Digital Markets Act (DMA) soll online für einen fairen Wettbewerb gesorgt und die Marktmacht der großen Internetkonzerne wie Meta, Google oder Apple eingedämmt werden, erklärt "netzwelt.de" weiter.

Hierbei werde unter anderem WhatsApp als sogenannter Gatekeeper angesehen, der eben jene EU-Auflagen in seinen Apps und Services erfüllen muss, um auch mit dem EU-Recht konform zu sein. Bisher habe nur der Facebook-Messenger den Status eines Gatekeepers und werde daher zur Öffnung gezwungen.

Eine abschließende Beurteilung von Apples iMessage steht zurzeit noch aus.

Keinen Zwang zur Öffnung der Messenger sieht das Gesetz für SMS vor. Daher sei auch noch unklar, welche Messenger-Dienste sich ebenfalls für den Austausch mit WhatsApp öffnen werden.

Im Video: Diese WhatsApp-Funktion wird kostenpflichtig

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WhatsApp stellt Beta-Update vor

Im WhatsApp-Beta-Update für Android 2.23.19.8 wurde angekündigt, dass der Konzern "an der Einhaltung der EU-Vorschriften arbeitet, indem er die Unterstützung für Chats von Drittanbietern entwickelt", heißt es bei "wabetainfo.com".

Die Beta-Version 24.2.10.72 von WhatsApp für iOS hingegen verdeutlicht, wie diese Chat-Funktion künftig auch bei Android aussehen könnte.

Ein Screenshot auf der Internetpräsenz von Wabetainfo.com zeigt, wie die plattformübergreifenden Chats gespeichert werden.
Ein Screenshot auf der Internetpräsenz von Wabetainfo.com zeigt, wie die plattformübergreifenden Chats gespeichert werden.© Quelle: wabetainfo.com/Screenshot

So zeigt ein Screenshot auf dem Fanblog "wabetainfo.com", dass WhatsApp-Nachrichten aus anderen Messengern in einem eigenen Ordner gesammelt werden - im Ordner "Third-Party-Chats" (Drittanbieter-Chats). Dieser werde ganz oben in der Chat-Liste angezeigt. Damit erhalten app-übergreifende Chats gleich eine Kennzeichnung.

Die ersten Überlegungen gehen dahin, einen separaten Posteingang einzurichten, da diese Netzwerke sehr unterschiedlich sind.

Dick Brouwer, Meta-Manager

Meta-Manager Dick Brouwer führte in einem Interview mit dem Online-Magazin "Wired" aus, dass man über einen extra Posteingang nachdenke.

Allerdings werde man sich zunächst nur mit einzelnen Kontakten aus anderen Messengern austauschen können. Hierbei können allerdings wie gewohnt Nachrichten in Textform, Sprachnachrichten, Dateien, Bilder und Videos versendet werden.

Plattformübergreifende Gruppenchats würden erst in ein paar Jahren möglich sein; ebenso wie plattformübergreifende Telefonate.

:newstime

Ob nun allerdings ab März tatsächlich plattformübergreifend über WhatsApp kommuniziert werden kann, bleibt offen. Zwar seien die technischen Gegebenheiten geschaffen, allerdings müssten andere Messenger ihrerseits aktiv werden, um ihre App kompatibel zu WhatsApp zu machen, erklärt "netzwelt.de".

So müssten diese Messaging-Unternehmen eine Vereinbarung mit Meta unterzeichnen und die darin enthaltenen Bedingungen befolgen, wenn ihre Dienste mit WhatsApp oder Messenger interagieren wollen, schreibt "Wired". Insbesondere müssten sich dabei die Anbieter auf eine Verschlüsselungstechnik einigen.

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  • Verwendete Quellen:
  • netzwelt.de: "WhatsApp verrät erste Details: Das ändert sich ab März im Messenger"
  • wabetainfo.com: "WhatsApp beta for iOS 24.2.10.72: what’s new?"
  • Wired: "WhatsApp Chats Will Soon Work With Other Encrypted Messaging Apps"
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