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"Neue industrielle Revolution"

Marktführer Nvidia stellt neuen KI-Monster-Chip vor - viermal besser als aktuelles System

  • Veröffentlicht: 19.03.2024
  • 08:21 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Nvidia-Chef Jensen Huang spricht auf der Entwicklerkonferenz in San Jose, Kalifornien
Nvidia-Chef Jensen Huang spricht auf der Entwicklerkonferenz in San Jose, Kalifornien© Reuters/Nvidia-Handout

Die Computersysteme des kalifornischen Unternehmens sind dominierend im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Die nächste Generation soll nichts Geringeres als eine "neue industrielle Revolution" antreiben. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • KI-Marktführer Nvidia hat die nächste Generation seiner Computerplattform vorgestellt.

  • Analysten glauben, dass Nvidia seinen Vorsprung vor der Konkurrenz damit weiter ausbauen wird.

  • Auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz zeigte Firmenboss Huang, was mit dem neuen "KI-Superchip" alles möglich ist

Der Chipkonzern Nvidia will seine führende Rolle bei Technik für Künstliche Intelligenz ausbauen. Firmenchef Jensen Huang stellte dafür eine neue Generation von Nvidias Computerplattform vor. Nvidia sieht das System mit dem Namen Blackwell als "Antrieb einer neuen industriellen Revolution" durch KI. Das System sei beim Anlernen von Künstlicher Intelligenz viermal leistungsstärker als die aktuelle Generation Grace Hopper.

Alle Tech-Giganten sollen Kunden werden

Huang enthüllte das neue Flagschiff-Produkt am Montag (18. März) auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz GTC 2024 in einer vollgepackten Eishockey-Arena im kalifornischen San Jose, die für erwartete 16.000 Teilnehmer:innen umgebaut worden war. Man erwarte Amazon, die Google-Mutter Alphabet, den Facebook-Konzern Meta, Microsoft, ChatGPT-Erfinder OpenAI und Tesla als Kunden, sagte Huang. 

Die nach dem Mathematiker David Blackwell benannte Plattform löst die Hopper-Reihe von 2022 ab, die ihren Namen von der Computerpionierin Grace Hopper erhielt. Mit ihr baute der Konzern seinen Marktanteil im vergangenen Jahr auf etwa 80 Prozent aus. In ersten Reaktionen sagten Expert:innen weitere Erfolge mit Blackwell voraus. "Wir gehen davon aus, dass Nvidia nicht nur weiterhin führen wird, sondern den Abstand zu seinen Konkurrenten im Bereich KI vergrößern wird", sagte Kinngai Chan von der Unternehmensberatung Summit Insights nach der Ankündigung.

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Nvidia Nummer drei unter "Glorreichen Sieben"

Nvidias Aktien haben in den vergangenen zwölf Monaten 240 Prozent zugelegt. Dadurch stieg die Firma zur Nummer drei unter den "Glorreichen Sieben" größten US-Technologiekonzernen auf. Am Montag lagen sie nach Börsenschluss zunächst 1,2 Prozent im Minus.

Nvidias Computersysteme dominieren in Rechenzentren beim KI-Training. Der Konzern will auch seine Rolle bei der Erzeugung von Inhalten mit Hilfe Künstlicher Intelligenz ausbauen. Das "Blackwell"-System sei darin 30-mal besser als "Hopper", betonte Nvidia-Boss Huang. Zudem gibt es von Nvidia dafür neue Software, die über Schnittstellen auch via Cloud genutzt werden kann.

Huang zeigte sich überzeugt, dass in Zukunft die meisten Inhalte nicht vorgefertigt aus Speichern abgerufen werden, sondern dass KI-Software sie ausgehend aus der aktuellen Situation frisch erzeugen werde. Nvidia habe das Computersystem für diese Zukunft entwickelt. So werde man sich zum Beispiel mit Gebäuden per Chatbot unterhalten können, anstelle irgendwo Daten einzusehen.

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Viermal leistungsfähiger als Grace Hopper

Mit Grace Hopper hätte man zum Beispiel den Chatbot ChatGPT innerhalb von drei Monaten mit 8.000 Nvidia-Chips und einem Stromverbrauch von 15 Megawatt trainieren können, sagte Huang. Mit Blackwell schaffe man das in derselben Zeit mit 2.000 Chips und 4 Megawatt Strom.

ChatGPT ist der Chatbot der Entwicklerfirma OpenAI, der vor über einem Jahr den aktuellen Hype rund um Künstliche Intelligenz auslöste. Solche Software wird mit gewaltigen Mengen an Informationen trainiert und kann auf dieser Grundlage zum Beispiel Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen und Bilder aus Text-Vorgaben generieren. Nvidia wolle die Technologie auch nutzen, um Wettervorhersagen zu erzeugen, sagte Huang. Dafür entwickelt der Konzern eine Welt-Simulation mit dem Namen "Earth 2".

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:newstime

Auch Apples Computerbrille soll profitieren

Nvidias will mit seinem neuen "KI-Superchip" auch den Einsatz sogenannter "digitaler Zwillinge" vorantreiben, in denen Unternehmen ihr gesamtes Geschäft im Computer simulieren können. Bevor man etwas in der realen Welt baut, werde man es künftig zunächst digital simulieren, so Huang.

Mit diesem Konzept macht Nvidia auch Apples Computerbrille Vision Pro nützlicher für den Einsatz in Unternehmen. Nvidias 3D-Umgebung Omniverse, mit der Firmen "digitale Zwillinge" ihrer Produkte und Fabriken erstellen können, kommt auf das Apple-Gerät. Die Technologie wird oft bei der Gestaltung von Objekten verwendet. Huang demonstrierte sie auf der Entwicklerkonferenz unter anderem am Beispiel des südkoreanischen Autobauers Hyundai. So konnte ein Designer verschiedene Farbvarianten eines Automodells in unterschiedlichen Umgebungen ansehen - und sich auch virtuell ans Lenkrad setzen. Apple will mit der 3.499 US-Dollar (rund 3.200 Euro) teuren Vision Pro einen sogenannten "räumlichen Computer" etablieren, mit dem man sich digitale Inhalte auch innerhalb der realen Umgebung anzeigen lassen kann.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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